22.6.2024 – Tag 260

Israel

Ein interessantes Interview über Israels Situation und seine militärischen Operationen auf (dem nicht sehr israelfreundlichen) Sender CNN mit dem amerikanischen Militärexperten John Spencer (englisch).

Yesha

Bezalel Smotrich’s Plan für Yesha: Die gegenwärtige Militärverwaltung soll Schritt um Schritt durch eine zivile Verwaltung abgelöst werden.

Kommentar: Ich finde, das hört sich gut und klug an: Die derzeitige Apartheid (unterschiedliche Rechtslage und andere Justizsysteme für Israelis (inklusive Araber) abhängig von ihrem Wohnort) gehört längstens abgeschafft.

Gaza

Nachdem Gazaner gestern Nachmittag berichteten, dass IDF-Truppen im Moatzi-Gebiet von Rafah eingetroffen seien (rot eingekreist), berichten sie jetzt von Manövern der IDF im Bereich der UN-Hangars im Nordwesten von Rafah (mit einem Punkt markiert).

Tatsächlich sind dies die letzten bedeutenden Gebiete im Rafah-Gebiet, in denen die IDF manövrieren muss.

Gleichzeitig berichten palästinensische Medien heute und gestern, dass in Rafah manövrierende Kräfte Gebäude und Komplexe in ganz Rafah in die Luft sprengen, wobei der Schwerpunkt auf dem Westen der Stadt und ihrem Zentrum liegt.


Das sind ganz neue Töne von der Hamas. Sie fleht: „Wir sind offen für jede Initiative, die den Krieg im Gazastreifen beendet.“

Der Leiter des Politbüros der Hamas, Ismail Haniyeh, sagte in einer offiziellen Erklärung, die Terrororganisation sei offen für jedes Dokument oder jede Initiative, die die Grundlagen der Position des Widerstands in den Waffenstillstandsverhandlungen garantiert.

In den bisherigen Verhandlungen bestand die Hamas stets auf einem vollständigen Abzug der israelischen Streitkräfte aus Gaza und einem dauerhaften Waffenstillstand vor der Freilassung aller Entführten. Die israelische Regierung lehnte diese Forderungen ab.

Haniyeh sagt nun, dass „die Priorität darin besteht, den verbrecherischen Krieg gegen unser Volk zu stoppen.“


Die Gazaner berichten, dass die IDF heute Morgen über den Stadtteilen Khan Yunis, Zeytun und Sabra in der Stadt Gaza Transparente mit Bildern einiger der Entführten und einem Aufruf, diesbezüglich Kontakt mit Israel aufzunehmen, abgeworfen haben.

Es ist dies nicht das erste Mal, dass die IDF solches tut. Es wurden auch bereits hohe Belohnungen für Hinweise über den Aufenthaltsort der Geiseln angeboten. Bislang war das stets erfolglos. Entweder fürchtet sich die Bevölkerung vor der Hamas (wozu sie allen Grund hat) oder sie hält zu ihren Terrororganisationen.


Bericht aus Gaza: Die IDF versuchte, Ra’ad Saad zu eliminieren, einen der höchsten Hamas-Führer im Gazastreifen, der als Leiter der Operationsabteilung und Kommandeur der Gaza-Stadt-Brigade fungiert.

Ra’ed Saad ist in der Tat die Nummer 5 im militärischen Flügel der Hamas, ein erstklassiger Treffer, wenn er tatsächlich erfolgreich war.

Während einer IDF-Operation im März letzten Jahres gelang Raad Saad die Flucht aus dem Shifa-Krankenhaus. Saad befand sich im Krankenhaus und gleich zu Beginn der Operation gelang ihm die Flucht, bevor die IDF das Krankenhaus vollständig umzingelte.

Etwas später bestätigt Sky News auf Arabisch den Bericht und gibt an, dass die Nummer 4 der Hamas, Ra’ad Saad, bei einem Angriff im Flüchtlingslager Shatti getötet worden sei.


Aus dem Zentrum von Rafah werden heftige Auseinandersetzungen mit Scharfschützenfeuer gemeldet.


Die Al-Aqsa-Brigaden geben sich weiterhin kämpferisch:

„Wir werden nicht kapitulieren, wir werden weiterkämpfen.

Wir gewinnen oder wir sterben.

Doch danach wirst du sterben!“


Der syrische Karikaturist Digwar Ibrahim hat den „Sieg“ der Hamas perfekt dargestellt:

Ein Palästinenser drängt sich gegen die Ruinen eines Hauses, während ihm ein Hamas-Terrorist zuruft „Wir haben gewonnen!“


Der amerikanische Pier geht auf Reisen.

Teile des amerikanischen Piers in Gaza wurden in Tel Aviv, weit nördlich von Gaza, an Land gespült.


Kommentar: Der nächste Zwischenstopp wird Haifa sein und von dort aus ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Libanon.


Laut UN-Quellen sagte die Palästinensische Nachrichtenagentur: „Mehr als 1’300 Lastwagen mit humanitärer Hilfe stehen am Grenzübergang Kerem Shalom, doch die internationalen Hilfsorganisationen weigern sich aus Angst vor Plünderungen und Diebstählen, die Hilfsgüter entgegenzunehmen und an die Bewohner des Gazastreifens zu verteilen.“

Libanon

Das kuwaitische Aussenministerium fordert seine Bürger dringend auf, angesichts der Sicherheitsentwicklungen in der Region nicht in den Libanon zu reisen.

Diejenigen, die sich im Libanon aufhalten, werden aufgerufen, das Land so schnell wie möglich zu verlassen.

So hat Kuwait nach jüngsten Warnungen die Zahl der Flüge ab Beirut erhöht, um seinen rückkehrwilligen Bürgern entgegenzukommen.


Einer Quelle zufolge bereitet Kanada die Evakuierung von 45’000 kanadischen Staatsbürgern aus dem Libanon vor.


Massenflucht aus Beirut: Aus Libanon wird von einer Massenflucht aus dem Land berichtet.

Ein Video aus dem Flughafen von Beirut.

Die Netzwerke behaupten, dass in den letzten 48 Stunden mehr als 250’000 Libanesen das Land verlassen haben und zu ihren Familien in der Türkei, auf Zypern und in südamerikanischen Ländern geflüchtet sind.


Der iranische Geheimdienst teilte Nasrallah mit, dass Israel vorhabe, ihn zu eliminieren, und dass er im Libanon nicht geschützt sei, berichtete die arabische Zeitung Al-Anbaa.

Der iranische Geheimdienst riet Nasrallah sogar, „in andere Verstecke zu ziehen, Israel beobachtet Sie und kennt Ihren Standort.“

„Israel hat die Absicht, Sie zu vernichten“, sagten ihm hochrangige Offiziere der Islamischen Revolutionsgarde und schlugen Nasrallah und seiner Familie vor, den Libanon zu verlassen und im Iran Zuflucht zu suchen.


Die Hierarchie der Kämpfer in der Radwan-Abteilung, deren Hauptaufgabe darin besteht, in israelisches Territorium einzudringen und Aussenposten und Siedlungen in Galiläa zu besetzen.

Bisher wurden zehn hochrangige Mitglieder dieser Einheit eliminiert, darunter der Kommandeur der Einheit Wissam al-Tawil.

Unter den Liquidierten befanden sich auch drei Kommandeure (entsprechend dem Rang eines Brigadegenerals), Oberbefehlshaber und wichtige Militante.


Bislang wurden neun hochrangige Militante der Nasr-Einheit im Südlibanon eliminiert:

Einheitskommandeur Taleb Sami Abdullah, zwei Kommandeure (entspricht dem Rang eines Brigadegenerals), drei hochrangige Beamte des Hauptquartiers der Organisation, der Sektorkommandant, der Kommandeur des Raketenkomplexes des Küstensektors und der zentrale Militant der Raketeneinheit sowie der Kommandeur und stellvertretende Kommandeur der Raketeneinheit der Südfront.


Quelle aus Libanon: Die Hisbollah hat ihre Militäraktionen verlangsamt, weil sie einen Krieg befürchtet, der den Libanon zerstören würde. Jetzt, so der Kommentator, stehe Israel vor einem Dilemma. Wenn in Gaza Ruhe ausgerufen werde, sagte er, werde höchstwahrscheinlich auch im Norden Ruhe ausgerufen.


Ein Bericht des saudischen Senders Al-Arabiya: Bei einem Angriff auf ein Fahrzeug im Libanon-Tal wurde ein hochrangiges Mitglied der sunnitischen Organisation (Muslimbruderschaft) Al-Jama’a Al-Islamiya getötet.

Vermutlich handelt es sich bei dieser Meldung um dieselbe Attacke: Die IDF eliminierte Iman Atma, einen wichtigen Terroristen der Hamas und der islamischen Jama’ah im Libanon.

Die IDF griff mit Luftwaffenflugzeugen an und tötete dabei den Terroristen Iman Atama in der Bekaa-Region, ein wichtiger Terrorist, der für die Lieferung von Waffen an die Hamas und die islamische Jama’ah im Libanon sowie für die Förderung der terroristischen Infrastruktur in der Region verantwortlich war.

Iman Atma wurde aufgrund seiner unmittelbaren Beteiligung an der Förderung und Umsetzung eines Terrorplans gegen Israel sowie seiner Beteiligung an der Förderung von Terroranschlägen eliminiert.


Syrien

Ein Angriff gestern Abend in Albu Kamal zerstörte eine Lieferung iranischer Waffen an die libanesische Hisbollah. Der Konvoi wurde überwacht und als er vom Irak nach Syrien überquerte, wurde er angegriffen und zerstört. Die Amerikaner bestritten jegliche Beteiligung.

Iran

Ein Unbekannter hat das Büro des iranischen Präsidentschaftskandidaten Saeed Jalili in der Stadt Maschhad mit einem Molotowcocktail und einem Schuh angegriffen.


All diese Kandidaten sind von Khameini handverlesen. Wer ihm nicht passt, steckt entweder ohnehin bereits im Gefängnis oder darf aus anderen Gründen an den Wahlen nicht teilnehmen.


Die Hisbollah kann sich und den Libanon gegen Israel verteidigen, verkündete die iranische UN-Delegation in einer offiziellen Erklärung.

„Jede unvorsichtige Entscheidung des israelischen Besatzungsregimes, sich selbst zu retten, könnte die Region in einen neuen Krieg entfachen, dessen Ergebnis die Zerstörung der Infrastruktur des Libanon und der ‚besetzten Gebiete‘ [damit ist Israel gemeint] wäre. Die Hisbollah hat die Fähigkeit, sich zu verteidigen.“

Jemen

Die Houthis vermelden Angriffe auf den amerikanischen Flugzeugträger Eisenhower im nördlichen Roten Meer sowie auf das Schiff Transworld Navigator.

International

Dieser Bericht aus den USA verstört erheblich. Da es Israelis nicht erlaubt ist, über Details ihres Militädienstes (der in Isael obligatorisch ist, wie z.B. auch in der Schweiz) zu sprechen, kommt das einer Ausweisung aus den USA schon sehr nahe.

Eine Israelin berichtet, dass ihr nicht einmal ein Touristenvisum erteilt worden ist.


Die Biden-Administration gerät wegen ihren Verzögerungen bei militärischen Lieferungen an Israel zunehmend unter Druck. Sie belüge die Öffentlichkeit und auch den Senat.


Ein CNN-Bericht, der in arabischen Medien weit verbreitet wird:

Die USA versprachen Israel im Falle eines umfassenden Krieges gegen die Hisbollah volle Unterstützung.


Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock wird nächste Woche in den Nahen Osten reisen.

Annalena Baerbock werde am Montag unmittelbar nach dem Treffen der EU-Aussenminister in Luxemburg nach Israel aufbrechen, sagte eine Sprecherin des Aussenministeriums.

Bei ihrer Ankunft in Israel wird Baerbock, die die Region seit Kriegsbeginn mehrmals besucht hat, auf einer Sicherheitskonferenz in Herzliya sprechen. Am Dienstag wirf sie in Ramallah Gespräche mit dem Premierminister der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mohammed Mustafa, führen. Ausserdem wird sie in Jerusalem mit Aussenminister Israel Katz zusammentreffen. Anschließend will Baerbock zu Gesprächen mit Beamten in Beirut, darunter dem Migrationsminister, in den Libanon reisen.

Die Gespräche des Ministers mit Beamten werden sich auf den „Krieg in Gaza und die anhaltende katastrophale humanitäre Lage“ konzentrieren.

Kommentar: Sie kümmert sich sehr um die Hamas-Anhänger in den palästinensischen Gebieten. Um die humanitäre Lage der rund 200’000 israelischen Binnenflüchtlinge wird es ihr wohl nicht gehen.


Der norwegische Aussenminister sagte gegenüber Reuters: „Wir arbeiten eng mit der Palästinensischen Autonomiebehörde zusammen. Sie haben uns gewarnt, dass sie in den kommenden Wochen aufgrund anhaltender Gewalt und mangelnder Finanzierung zusammenbrechen werden und dass eine halbe Million Palästinenser nicht in Israel arbeiten können.“


Kommentar: Ich glaube nicht, dass Norwegen ihnen Arbeitsplätze anbieten wird, denn SO NAHE wollen sie ihre Freunde dann doch nicht…


UN-Generalsekretär Guterres ist in einer Erklärung sehr besorgt über die Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon und warnt davor, dass die Welt es sich nicht leisten kann, dass der Libanon ein zweiter Gazastreifen wird. Er sagt auch, dass die UN-Friedenstruppe vor Ort daran arbeite, die Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah abzubauen.

Kommentar: Ein geschicktes Ablenkungsmanöver, denn dafür, dass der Süden Libanons entmilitarisiert bleibt, ist die UNO (mit ihren UNIFIL-Truppen) verantwortlich. Mit seiner Schuldzuweisung an Israel kann Guterres vom kläglichen Versagen seiner Truppen ablenken.


Mit der schiitischen Achse identifizierte Kanäle berichten:

Das türkische Frachtschiff Hatay verliess die Türkei in Richtung Alexandria in Ägypten, schaltete sein Signal ab und schien später im Hafen von Haifa angedockt zu sein.

Diesen Sendern zufolge besteht eine Differenz zwischen den Ankündigungen Erdogans, den Export von Waren nach Israel zu stoppen, und dem, was tatsächlich geschieht…

Kommentar: Bedeutet dies, dass dieses türkische Schiff nun auch auf der „schwarze Liste“ der Houthis landet?


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