22.3.2024 – Tag 168

Auf Facebook gibt es hier die aktuelle Berichterstattung und Diskussionen zu diesem Tag.

Israel

Der amerikanische Staatssekretär Antony Blinken war heute zu Besuch in Israel. Netanyahu kommentierte das Treffen: „Ich sagte ihm, dass wir die Hamas auf keinen Fall besiegen können, ohne in Rafah einzumarschieren und die verbleibenden vier Bataillone [der Gruppe] zu vernichten, und dass wir es hoffentlich mit Unterstützung der USA schaffen werden, aber wenn es sein müsse, werden wir es auch alleine tun“


Offenbar sucht Netanjahu eine Lösung für Gideon Sa’ars Wunsch, ins Kriegskabinett aufgenommen zu werden. Wenn dieser Wunsch erfüllt wird, werden ziemlich sicher auch Itamar Ben Gvir und Bezalel Smotrich einen solchen Antrag stellen. Doch auch mit Sa’ar alleine wird das Kriegskabinett vermehrt nach rechts rutschen, weil dadurch Benny Gantz’s Einfluss eingedämmt wird.


Offenbar haben sich im Geheimen zwei Spitzenbeamte des Sicherheitsapparats (Shin Beit und COGAT) mit Führern der P.A. getroffen. Hierbei ist unklar, ob Netanjahu davon gewusst und das genehmigt hat. Dies wäre eigentlich Vorschrift. Das Ereignis verlangt nach einer Erklärung, insbesondere nachdem sich die Knesset mit überwältigender Mehrheit dagegen ausgesprochen hat, dass die P.A. nach Kriegsende in Gaza eine Führungsrolle übernimmt.

(darüber, dass sich die Sicherheitsbehörden bereits mehrmals über Regierungsentscheide hinweggesetzt hat, habe ich auch schon berichtet)


Hier wird ein weiterer Bericht über das Versagen der Armeeführung vor dem 7. Oktober veröffentlicht.

Yesha

Gestern Abend konnte der Selbstmordanschlag eines Terroristen vereitelt werden.


Dies ist der Terrorist, der gestern sieben Menschen verletzt hat, zwei davon schwer. Er hat auch den Krankenwagen beschossen. Es ist Majhad Mansour aus dem Dorf Deir Abziya in der Provinz Ramallah.

Er wurde soeben, nach einer langen Jagd, eliminiert.

Mansour war Mitglied des Sicherheitsapparats der P.A. und diente in der palästinensischen Nationalgarde (Abu Mazen, bzw. Mahmoud Abbas) in der Direktion für Terrorismusbekämpfung.

Diese Sicherheitskräfte werden i.d.R. von den USA ausgebildet und bewaffnet.

Die Untersuchung des Angriffs und der Schlacht in Binyamin heute Morgen, bei der sieben Israelis verletzt wurden, ergab folgendes:

Der Terrorist war mit einem Scharfschützengewehr mit optischem Visier bewaffnet. Er richtete sich in der Nacht vor der Horseshoe-Kreuzung in Binyamin ein, versteckte sich in dem Gebiet und baute sich eine Reihe von Schusspositionen auf, zwischen welchen er sich heimlich bewegen konnte und die ihm als Schutz und Unterschlupf dienten.

Er feuerte um 05:15 Uhr den ersten Schuss auf einen Bus ab, woraufhin die ersten Einsatzkräfte zum Tatort eilten und daran arbeiteten, das Gebiet von der Zivilbevölkerung zu isolieren. Im ersten Schritt erkannten die Einsatzkräfte nicht, dass es sich um einen Terroristen mit einer Scharfschützenwaffe handelte, der präzise und aus großer Entfernung schießen konnte.

Auch ein Kampfhubschrauber und ein Zik-UAV wurden zum Tatort geflogen. Die Streitkräfte versuchten, ihn aus der Luft zu beschießen, um ihn zum Herauskommen zu bewegen, doch er kam nicht heraus und wurde schliesslich teilweise unter einer Batterie aus Steinen begraben, die er für sich selbst gebaut hatte. Trotzdem gelang es ihm, weitere Kugeln abzufeuern und einige der Israelis zu verletzen.

Schliesslich wurde eine Polizeieinheit zum Tatort gerufen, um Fußfahndungen nach ihm durchzuführen. Erst nach fünf Stunden Kampf war es die Cherry-Einheit, die den Terroristen präzise lokalisieren konnte. Daraufhin konnte ein Kampfhubschrauber eingreifen und ihn endlich eliminieren.


Zwei mutmaßliche Terroristen, bewaffnet mit einer Kalaschnikow, wurden etwa 200 Meter vom Moshav Fetzel in der Bekaa Ebene entfernt gefasst.

In einer vorläufigen Untersuchung behaupten sie, von Jordanien aus eingereist zu sein.

Sie wurden von den GMR-Soldaten festgenommen.

Die IDF prüft den vollständigen Sachverhalt.

In einem Gespräch mit unseren Streitkräften behaupteten sie, sie seien auf dem Weg nach Jaffa gewesen, wo sie einen grösseren Anschlag geplant hatten.

Gaza

Palästinensische Quellen berichten in den letzten Minuten, dass die IDF offenbar versucht, in das Gebiet der Al-Azhar-Universität vorzudringen. Dem Bericht zufolge bewegen sich Fahrzeuge in das Gebiet. Diese Universität liegt nicht weit vom Shifa-Krankenhaus entfernt.


Hier ein zusammenfassender Bericht über die bisherige Operation der IDF im Areal des Al Shifa Spitals.


Palästinenser berichten, dass sie von der IDF eine Evakuierungsmitteilung für das UNRWA-Lagerhaus, das bei den Einheimischen als „Alvir-Haus“ bekannt ist, erhalten haben. Das Lagerhaus liegt in der Nähe der Badr-Moschee im Al-Juazat-Gebiet. In den letzten beiden Wochen griff Israel diesen Ort bereits einmal an und eliminierte dort einen Hamas-Beamten, der die Hilfsgüter „abwickelte“.

Libanon

Der libanesische Almiadin-Kanal berichtet: „Die palästinensischen Fraktionen im Südlibanon überstellten eine Gruppe von drei Personen, darunter zwei Jungen, an die libanesischen Sicherheitskräfte, die unter der Leitung ihres (israelischen) Betreibers Spionagegeräte in den Häusern des Flüchtlingslagers Rashidiya installiert hatten“

Dem Bericht zufolge sei es Israel mithilfe dieser Geräte gelungen, das hochrangige Mitglied des militärischen Flügels der Hamas, Hadi Matzafa, aufzuspüren und ihn am 13. März bei einem Drohnenangriff zu töten.

Jemen

Die Houthis versprechen, russische und chinesische Schiffe nicht zu attackieren.

Das Ganze wird für Ägypten brenzlig, denn die Gebühren für den Suez Kanal sind eine ihrer Haupteinnahmequellen. Diese sind jetzt praktisch weggefallen. In diesem Zusammenhang ist wohl auch die europäische Finanzspritze an Ägypten zu sehen.

International

Die EU ist sich also mit der Mehrheit der Palästinenser einig (s. die gestern publizierte Umfrage): Die Hamas-Führung soll geschützt und die Geiselnahme der Gazaner soll akzeptiert werden. Sie fordert einen sofortigen Waffenstillstand (mit denselben „Garantien“ wie vor dem 7. Oktober) und keinen Einmarsch in Rafah.


Die USA wollten einen ähnlichen Text vor den UNSC bringen, doch immerhin ist dieser mit der Freilassung der Geiseln verknüpft (die EU fordert dies laut dem vorliegenden Bericht nicht). Doch China und Russland legten ihr Veto dagegen ein. Algerien stimmte ebenfalls gegen die Resolution, Guyana enthielt sich der Stimme und 11 Länder unterstützten sie.