Ich möchte ab jetzt zu den jüdischen Feiertagen nicht mehr schreiben. Das betrifft den Shabbat (Freitagabend bis Samstagabend) und auch Feiertage wie Rosh HaShana (das jüdische Neujahr), das heute abend beginnt und 2 Tage dauert. Ausser es gäbe etwas sehr Wichtiges.
So war das bereits am vergangenen Shabbat der Fall, doch gleich danach überstürzten sich die Ereignisse durch den iranischen Angriff, mit Aufenthalt im Schutzraum, so dass mir keine Zeit für einen Bericht verblieb. Auch dieser Bericht fällt etwas kurz aus und enthält nur das Wichtigste.
Inhalt
Israel
Nun ist er also erfolgt, der iranische Angriff auf Israel. Da die Raketen aus dem Iran rund 2 Stunden Flugzeit benötigen, sind wir früh genug gewarnt worden: Zuhause bleiben, oder in der Nähe eines Schutzraumes, lauteten die Anweisungen des Home Front Command Centers. Und pünktlich ging es auch los: Für etwa 1 Stunden heulten überall in Israel die Alarme.
Dieses Video zeigt das einzige Todesopfer dieses iranischen Angriffs: Ein Palästinenser aus Gaza wurde in Jericho von herunterfallenden Raketentrümmern erschlagen.
Sehr präzise waren sie nicht, die nahezu 200 iranischen Raketen (aus dem Iran berichteten sie von 400 abgefeuerten Raketen, doch wo die andere Hälfte gelandet ist, wissen wir nur zum Teil). Sie flogen über den Tempelberg in Jerusalem, etliche landeten in Ramallah oder Jericho oder anderen arabischen Gemeinden.
Auch die Hizbollah beteiligte sich an dieser Angriffswelle und schoss auf Israels Norden.
Jordanien berichtete, dass seine Luftverteidigung eine grosse Anzahl von Raketen und UAVs abgeschossen habe.
Kabinettssitzung heute Abend: Es scheint, dass die israelische Reaktion im Iran heftig sein wird, aber unterhalb des höchsten Niveaus. Die Reaktion wird dem Iran erheblichen wirtschaftlichen Schaden zufügen.
Das Video zeigt den Moment der Befehlserteilung aus einem Bunker in Teheran.
In Iran berichten sie jetzt, 90% ihrer Raketen hätten ihre Ziele präzise getroffen und ihr Angriff sei ein grosser Erfolg gewesen.
Unter anderem hatte es der Iran auf zwei Militärflughafen abgezielt. Der eine davon ist nicht mehr in Betrieb, der andere ist Nevatim in der Negev. Davon, dass sie dort etwas getroffen haben, ist bislang nichts bekannt.
Das israelische Aussenministerium erklärt den UNO-Generalsekretär (Guterres) zur Persona non grata, einer „unerwünschten Persönlichkeit“ in Israel, nachdem er den iranischen Angriff nicht verurteilt hat.
Es gibt viele Videos des iranischen Angriffs und der Treffer. In Israel werden solche Bilder in der Regel nicht veröffentlicht, weil sie dem Iran Hinweise auf ihre Treffgenauigkeit liefern. Offiziell publiziert wurden einzig 4 Videos von Treffern.
Es gibt Videos von Kraters aus zwei Orten. In beiden Fällen traf die Rakete kein militärisches Ziel. Ein Video am Rande eines Wohngebiets, ein weiteres Video im Pausenplatz einer Schule. In den nächsten Tagen wird es viele Fehlinformationen, Theorien und Lügen geben.
In Jaffa gab es einen schweren Terroranschlag: Zwei Palästinenser aus Hebron erschossen 7 Menschen. Die Erklärung der Polizei und von Shin Bet zu diesem Anschlag:
„Die Ermittlungen ergaben, dass es sich bei den beiden Terroristen, die den Angriff verübten, um Muhammad Mask (19 Jahre alt) handelte, der an Ort und Stelle getötet wurde, und Ahmed Himoni (25 Jahre alt), der schwer verletzt wurde. Sie hatten Waffen vom Typ M16, Munition und ein Messer. Die beiden sind Einwohner von Hebron. Es ist bekannt, dass einer von ihnen zuvor festgenommen worden war und an Ausschreitungen teilgenommen hatte.“
Yosh
Ungeachtet der Tatsache, dass beim iranischen Angriff einzig ein Palästinenser getötet worden ist, feierten die Palästinenser in Yosh und in Gaza den Angriff auf Israel.
In Tulkarm (Video) haben sie mit ihren unkontrollierten Freudeschüssen (das ist typisch in ihren Gegenden) ein Kind erschossen.
Libanon
Ein IDF-Sprecher warnte auf Arabisch vor einer Evakuierung und konzentrierte sich dabei auf Dahia in Beirut: Eine dringende Warnung an die Bewohner von Süd-Beirut und insbesondere an das Viertel Harat Horeik und die auf den beiden Karten dargestellten Gebäude sowie die angrenzenden Gebäude.
Dieser Stadtteil von Beirut ist als „Nest“ der Hizbollah bekannt. Sie hat sich dort in zivilen Gebäuden verschanzt und es werden dort noch viele Waffenlager vermutet. Sekundärexplosionen nach einem israelischen Beschuss zeigen das deutlich. Die Bürger werden aufgefordert, sich mindestens 500 Meter von Standorten der Hizbollah entfernt zu halten.
Der Sender Al-Arabiya Al-Hadat meldet über Nacht 17 Angriffe der Luftwaffe auf das Gebiet Dahieh in Beirut.
Die IDF ist jetzt in den Libanon einmarschiert.
Bereits vor einigen Tagen sind kleine Einheiten dort aktiv geworden, haben vor allem die Tunnelsysteme der Hizbollah in Grenznähe untersucht und dort etliche Waffen und Raketen gefunden.
Bislang hat die Hizbollah solche Aktivitäten stets bestritten, doch heute hat sie zum ersten Mal von Kämpfen in der Region Al-Adis im Süden Libanons berichtet (s. Karte).
IDF gibt bekannt: Mitglieder der 36. Division, darunter Mitglieder der Golani-Brigade, der 188. Panzerbrigade, der Etzioni-Reservebrigade (6) und anderer Streitkräfte, nehmen an den gezielten Bodenoperation teil, die gestern im Südlibanon gegen Terrorziele und die Infrastruktur der Hisbollah begonnen hat. Begleitet werden die Bodentruppen durch Luftangriffe und Artilleriefeuer der 282.
Evakuierung von Verwundeten aus dem Libanon.
In einem der Dörfer im Südlibanon bekämpfte die Egoz-Truppe der Commando Brigade Terroristen, die sich in einem Gebäude verschanzt hatten. Dabei wurden auch IDF-Soldaten verletzt.
Nach dem Vorfall wurde eine medizinische Evakuierung vor Ort organisiert, medizinische Kräfte behandelten die unter Beschuss stehenden Soldaten und transportierten sie ab.
Dies war eine schwierige Evakuierung aus einer verwirrenden und bedrohten Umgebung. Selbst während der medizinischen Evakuierung feuerten die Hisbollah-Terroristen weiterhin Raketen auf die Truppen ab.
Die IDF eröffnete mit Panzern und schwerer Artillerie das Feuer auf die Terroristen. Eine Reihe von Terroristen wurden in direkten Kämpfen und durch Luftangriffe eliminiert.
Libanesische Sender berichten, dass Israel von Mitternacht bis neun Uhr morgens etwa 20 verschiedene Dörfer aus der Luft angegriffen habe, hauptsächlich im Süden des Libanon, aber auch in Baalbek und Hermel in der Region Al-Beqaa. Die Anschläge in Dahiya sind darin nicht eingerechnet.
Nahost
Arabische Quellen berichten von Angriffen der IAF in Syrien gegen Ziele des Korps der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC).
Laut einem syrischen Bericht des Shaham Network ist die 38. Luftverteidigungsbrigade, die im Gouvernement Daraa und Teil des Gouvernements Sawida stationiert ist, aufgrund von Angriffen israelischer Streitkräfte ausser Dienst. Schätzungen zufolge ist nur noch ein Bataillon im Dienst der 38. Brigade operativ, dem vierten mit „Wolga“-Raketen ausgerüsteten Bataillon, das im 150. Bataillon an der Strasse Sweida-Damaskus stationiert ist.
Iran
Teheran behauptet, dass 80-90% der Raketen ihre Ziele getroffen hätten, dass die israelische Basis Nevatim, mehr als 20 F-35-Flugzeuge und drei Stützpunkte in der Nähe von Tel Aviv angeblich zerstört worden seien und dass die Basis und das Hauptquartier von Hatzerim Mossad angegriffen worden seien.
In Israel weiss man davon nichts…
In der iranischen Stadt Qom explodierte inmitten einer jubelnden Menschenmenge, die den Raketenabschuss auf Israel feierte, eine Kiste mit Feuerwerkskörpern.
Wie jemand in den Kommentaren zu diesem Video auf Instagram schrieb: Dabei habe es mehr Opfer gegeben als durch die Raketen, mit denen wir Israel beschossen haben…
Die Iraner haben vor ihrer Schiesserei nicht einmal die Zivilluftfahrtbehörde benachrichtigt:
Dieses Filmmaterial wurde von einem Passagier in einem Zivilflugzeug gefilmt, das in der Nähe des Startpunkts flog.
Sistan und Belutschistan
Die belutschische Rebellengruppe Jaish al-Adel übernahm die Verantwortung für mehrere Angriffe an mehreren Orten in Sistan und Belutschistan im Osten Irans und gab an, bei einem der Vorfälle einen Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden und zwei seiner Leibwächter getötet zu haben.
Die Aktivitäten der regierungsfeindlichen Gruppen verstärken sich.
Das iranische Geheimdienstministerium droht auf Hebräisch, die Chefs des israelischen Sicherheitsapparats und den Premierminister bald zu eliminieren.
Iranische Fälschungen
Die iranische Agentur Tasnim verbreitet ein Foto eines angeblichen iranischen Raketenangriffs auf Tel Aviv.
Es stellte sich heraus, dass es sich dabei nicht um Tel Aviv handelte, sondern um einen ukrainischen Drohnenangriff auf Moskau im Jahr 2023.
Es gilt: Vorsicht mit iranischen Informationen!
International
Die USA haben ihre Verpflichtung zur Verteidigung Israels erfüllt.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, die USA seien „ihrer Verpflichtung zur Zusammenarbeit mit Israel bei seiner Verteidigung nachgekommen“, indem sie am Dienstagabend, dem 1. Oktober 2024, etwa zwölf der 181 Raketen abgefangen hätten, die der Iran auf Israel abgefeuert habe.
„Wir verurteilen diesen ungeheuerlichen Akt der Aggression des Iran und fordern den Iran auf, alle weiteren Angriffe einzustellen, auch durch von ihm kontrollierte Terrorgruppen“ sagte Austin in einer Erklärung und fügte hinzu, dass die USA „niemals zögern werde, unsere Kräfte und Interessen im Nahen Osten zu verteidigen und werden die Verteidigung Israels und unserer Partner in der Region unterstützen.“
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