Gestern sind, und das erstaunt mich etwas, viele Jordanier zu meinen Lesern gestossen: Jordanien ist innerhalb eines einzigen Tages von Null auf Platz 7 vorgerückt!
Inhalt
Israel
CNN hat erneut ein Interview mit unserem vormaligen PM Naftali Bennett veröffentlicht. Er äussert sich sehr deutlich: „Wir Juden vergessen nie!“
Worüber schon seit Längeren spekuliert wird, ist jetzt eingetroffen: Gideon Sa’ar tritt der Regierungskoalition bei. So haben er und Netanjahu das heute (Sonnatg) Abend bestätigt.
Damit wächst die Regierungskoalition auf 68 Stimmen und wird daher weniger anfällig auf Druckversuche von kleineren Parteien. Der Artikel erwähnt ausschliesslich Itamar Ben Gvir, doch Gleiches gilt auch für die relativ kleinen orthodoxen Parteien Shas und UTJ.
Die Führer der Oppositionsparteien fordern jetzt eine Bodenoffensive in den Libanon. Offenbar wollen sie damit bei den Bewohnern des Nordens auf Stimmenfang gehen.
Der britische Militärexperte und ehemalige Kommandant der britischen Armee in Afghanistan Colonel Richard Kemp staunt über die Effizienz der israelischen Angriffe auf die Hizbollah. Keine westliche Nation habe je auch nur im Entferntesten etwas ähnlich Effizientes geschafft, was Israel in nur 2 Wochen erreicht hat.
In Israel hat Kanal 12 die Nachricht verbreitet, Bezalel Smotrich, Yariv Levin und David Amsalem hätten sich dem Angriff auf Nasrallah entgegengesetzt. Alles 3 Minister bestreiten das vehement.
Das israelische Kriegsschiff der Klasse „Sa’ar 4.5“ hat eine auf Eilat abzielende Drohne aus Irak erfolgreich abgeschossen.
In den USA berichtet die CNN über eine vermutlich bevorstehende israelische Bodenoffensive in Libanon. Kleinere solchen Operationen hätten bereits begonnen, berichtet ABC.
In sozialen Netzwerken werden Aufnahmen israelischer Merkava-Panzer im Norden veröffentlicht.
IDF-Reservepanzerbrigaden bereiten sich auf den Kampfeinsatz im Norden vor.
Die israelische Luftwaffe griff heute mehrere Stunden lang gleichzeitig an vier Schauplätzen an: im Libanon, im Jemen, in Syrien und im Gazastreifen.
Gaza
In Gaza wurde ein Kilometer langer Tunnel gesprengt (Artikel mit Videos).
Libanon
Hier ist ein Kurzbericht über die israelischen Angriffe auf Libanon.
Wie inzwischen erkannt wurde, starb Nasrallah vermutlich in grosser Agonie an Erstickung. Zusammen mit ihm wurden weitere 20 Terroristen unter dem Schutt beerdigt. Unter ihnen:
- Ibrahim Hussein Jazini, Kopf der Sicherheitsabteilung
- Samir Tawfiq Dib, Nasrallahs Vertrauter und Berater
- Abed al-Amir Muhammad Sablini, Kopf des Truppenaufbaus
- Ali Naaf Ayoub, Koordinator der Feuerkräfte
Auch Nabil Qaouk, ein hochstehender Sicherheitsberater der Hizbollah wurde inzwischen eliminiert.
Vor kurzem startete die IDF einen gross angelegten Angriff auf militärische Ziele der Hisbollah, bei denen sich deren Terroristen aufhielten.
Im Rahmen des Angriffs griffen Dutzende Kampfflugzeuge unter der Leitung der Geheimdienstabteilung, des Nordkommandos und der Luftwaffe etwa 120 militärische Ziele der Terrororganisation Hisbollah in Gebieten im Süden und tief im Libanon an.
Zu den angegriffenen Objekten gehörten bedeutende Hauptquartiere verschiedener Einheiten der Organisation, Militärgebäude und viele Infrastrukturen, von denen aus Hisbollah-Terroristen Terroranschläge gegen Israel planten und durchführten.
Nahost
Israel hat auf Jemen zurückgeschossen. Dutzende von Jets der IAF haben die Gegenden von Ras Isa und Hodaydah beschossen.
Anvisiert wurden Kraftwerke, Hafenanlagen zum Umschlag von Erdöl und Ölraffinerien.
Der Hafen von Hodeidah steht in Flammen.
Laut bisherigen Berichten haben dutzende Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe auch das Kraftwerk und den internationalen Flughafen in Hodeidah angegriffen.
Später wird von einem Stromausfall infolge des Angriffs auf das Kraftwerk im Hafen berichtet.
Über die angegriffenen Infrastrukturen und Häfen hatte das Houthi-Regime iranische Waffen, Vorräte für militärische Zwecke und damit auch Öl in die Region transportiert. Der Angriff erfolgte als Reaktion auf die jüngsten Angriffe des Houthi-Regimes gegen den Staat Israel.
Kommentar – Insbesondere nach dem Versuch der Houthis, Netanjahus Flugzeug während seines Anflugs auf Tel Aviv abzuschiessen, war eine solche Reaktion zu erwarten.
Eine hochrangige Quelle im Jemen an Al-Mayadin:
„Israelische Aggression im Hafen und Kraftwerk Hodeidah wird den Jemen überhaupt nicht dazu zwingen, seine Militäreinsätze einzustellen.“
Einer der Houthi-Führer im Jemen sagt: „Der Flughafen (in Hudaydah) funktioniert nicht mehr, doch das wird uns nicht davon abhalten, das zionistische Gebilde anzugreifen.“
Kommentar – Der Flughafen hat wirklich nur wenig damit zu tun. Wichtiger sind aber die Öllagerstätten und der Seehafen.
Gestern Abend gab es Berichte über einen Hubschrauberabsturz des Houthi-Führers Abdus Salam, doch eine Bestätigung seines Todes gibt es bislang nicht. Sein letzter Tweet war vor etwa 13 Stunden. Im Moment gibt es nur Gerüchte.
„Mich persönlich kümmern die Palästinenser nicht, doch in meinen Volk gibt es viele, die das anders sehen“, sagt Prinz Mohammed bin Salman von Saudi-Arabien. Auch eine Zweistaatenlösung interessiere ihn nicht, sagt er zu Präsident Biden.
Schlagabtausch zwischen schiitischen Milizen und den USA an der syrisch-irakischen Grenze.
Arabischen Quellen zufolge haben die mit dem Iran verbündeten irakischen schiitischen Milizen gestern Abend den amerikanischen Stützpunkt im Konicho-Gasfeld in Deir ez-Zor im Nordosten Syriens angegriffen.
Auf eine Weise, die für die amerikanische Operation in der Region nicht typisch ist, wurden unmitelbar danach Ziele von Kataib Said al-Shahda‘, einer irakischen Miliz im Gebiet Albu Kamal Cross an der syrisch-irakischen Grenze, angegriffen.
Nach Angaben des Netzwerks Al Jazeera wurden bei dem amerikanischen Angriff 18 Iraker getötet.
Mit den irakischen Milizen in Verbindung stehende Quellen behaupten, dass 9 Syrer getötet worden seien.
Analysten und Militärexperten im gesamten Nahen Osten beginnen bereits, die Eliminierung Nasrallahs zusammenzufassen: „Eine Ära ist vorbei, Israel hat den Nahen Osten für immer verändert.“ Hier wird ein typischer Bericht zitiert:
Die Eliminierung von Nasrallah ist keine weitere Eliminierung. Dies ist eine ikonische, mythische Figur, die in der schiitischen Welt nach dem Obersten Führer Ali Khamenei an zweiter Stelle stand. Abgesehen davon, dass Nasrallah ein brillanter, fesselnder und liebenswürdiger Rhetor war, war er ein sehr konzentrierter Mann. Er war nicht nur das schlagende Herz der Hisbollah – er war auch der Motor, mit dem die schiitische Lokomotive aus dem Hause Iran vorwärts raste.
Die Hisbollah wird nach der Ära Nasrallahs nicht mehr dieselbe sein. Es ist bereits klar. Obwohl die Identität des Nachfolgers unbekannt ist und immer die Möglichkeit besteht, dass ein Extremist die Nachfolge der Organisation antritt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Hisbollah durch diese Eliminierung nun geschwächt ist. Nasrallah war einzigartig, wie man es nur einmal in einer Generation sieht.
Nasrallah hatte in der arabischen Welt (zu Recht) eine Aura um sich herum aufgebaut, da er der erste arabische Muslim war, dem es gelang, Israel so zu besiegen, dass es seine Streitkräfte abgezogen hat. Der Rückzug aus dem Libanon im Jahr 2000 präsentierte den Anführer der schiitischen Terrororganisation der Welt als Befreier des Landes.
Die Eliminierung Nasrallahs ist nicht nur ein Schlag für die Hisbollah, sondern für die gesamte schiitische Achse. Eine geschlagene und schwache Hisbollah wird sich auf alle Waffen des iranischen Establishments auswirken, denn die Hisbollah ist diejenige, die sich um die militärische Entwicklung der Achse und die Koordination und Verbindung zwischen ihren Waffen gekümmert hat.
Nasrallah war mehr als nur ein Anführer. Durch reichlich Charisma regierte er mit fester Hand sowohl den politischen als auch den militärischen Arm der Hisbollah. Eine One-Man-Show. Es gelang ihm, die Hisbollah in die libanesische Politik und das libanesische Parlament zu integrieren, während er dem militärischen Arm der Hisbollah und auch anderen schiitischen Gruppen ausserhalb des Libanons die extreme schiitische Ideologie vor Augen geführt hat.
Aus diesem Grund ist die Eliminierung von Nasrallah viel effektiver als die Eliminierung von Qasem Soleimani im Jahr 2020. Soleimani war auch eine ikonische und mythische Figur, ein Mann mit grossm Einfluss. Aber der Mechanismus hinter den iranischen Revolutionsgarden sorgte dafür, dass Soleimani schnell ersetzt wurde und das entstandene Loch in relativ kurzer Zeit geschlossen wurde. Die Hisbollah verfügt nicht über denselben Mechanismus. Da Nasrallah so besonders ist, gibt es keinen echten Ersatz.
Die Eliminierung Nasrallahs betrifft unmittelbar auch die Rebellen in Syrien. Als angeschlagene Organisation wird es der Hisbollah schwerfallen, die Hochburgen der syrischen Armee zu verteidigen. Wenn man dazu noch die ohnehin geringe Präsenz der Russen aufgrund des Krieges in der Ukraine hinzufügt, ergibt sich für die Rebellen eine einmalige Gelegenheit, das Machtgleichgewicht in Syrien zu verändern (vollständige Offenlegung: Ich bin mir nicht sicher, ob sie dazu in der Lage sind).
Die Eliminierung von Nasrallah ist also nicht mehr nur eine Eliminierung. Dies ist ein gewaltiges tektonisches Ereignis, das den Nahen Osten erschüttert und die Weltordnung verändert. Ich persönlich denke, dass die Welt auf einen besseren Ort zusteuert, nachdem Nasrallah unser Leben verlassen hat.
Iran
Unsere jüdischen „Brüder und Schwestern“ in Teheran fordern Rache für die Tötung von Nazrallah!
Kommentar – ein grosses Dankeschön an unsere „Brüder und Schwestern“! 🥵🤮
Der iranische Aussenminister lässt verlauten:
„Die Eliminierung Nasrallahs wird nicht ohne Reaktion bleiben. Die USA sind mitschuldig.“
Er fordert nach der Ermordung Nasrallahs eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates.
Der Iran hat im ganzen Land für 48 Stunden den Ausnahmezustand (rote Stufe) ausgerufen.
Der Kommandeur der Al-Qads Truppe der iranischen Revolutionsgarden, Ismail Ka’ani, sendet der Hisbollah eine besondere verbale Unterstützung: „Wir werden der Hisbollah bis zur Befreiung Jerusalems zur Seite stehen!“
Kommentar – das passt nur schlecht zu den kürzlich erfolgten iranischen Aufrufen nach Freiwilligen für den Krieg gegen Israel. Solche Freiwilligen wären reines Kanonenfutter, weit entfernt von gut trainierten und bewaffneten militärischen Truppen.
Im Iran feiern die Menschen in vielen Städten Nasrallahs Tod und tanzen auf den Strassen, während die Islamische Republik im Land eine fünftägige Staatstrauer ausruft.
Dieses Video wurde auf der Seite des israelischen Aussenministeriums auf Persisch veröffentlicht.
Es ist so stark verpixelt, dass man keine Teilnehmer erkennen kann.
Ich wiederhole mich: In westlichen Ländern wird, ausgenommen durch Exiliraner, nicht gefeiert. Auf den Strassen sieht man eher Gegenteiliges.
International
Der katholische Papst in Rom verurteilt die Tötung von Nasrallah als „unmoralisch“.
Kommentar – Die katholische Kirche bleibt also ihrer Tradition treu: Vor 80 Jahren hat sie ja auch vielen Nazis zur Flucht verholfen…
Der amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin ist wütend, dass Israel ihn nicht früh genug über den Angriff auf Nasrallah informiert habe.
Kommentar – Nachdem die USA bereits mehrmals ähnliche israelische Aktionen dem Feind verraten haben, sollte er darüber nicht allzu gross verwundert sein!
Übrigens hat die IAF auch früher bereits einmal Nasrallah im klaren Visier gehabt. Damals hat Israel die USA zuvor informiert, doch die USA haben Israel einen Angriff untersagt.
Die australische Nachrichtensprecherin Erin Molan hatte in Live-TV deutlich Stellung für Israel und gegen die dshihadistischen Terrorgruppen bezogen. Dafür erhielt sie viel Zuspruch, wurde jedoch auch heftig bedroht. Sie sei nicht mutig, sagte sie heute, im Gegenteil, sie fürchte sich. Doch gerade deshalb spreche sie sich deutlich für jene aus, die das Leben mehr heiligen als den Tod.
Eine tolle Ansprache! Solche würde ich mir in der westlichen Welt sehr viel mehr erhoffen!
Die geheime Einheit 910 der Hizbollah sei nach wie vor sehr gut aufgestellt, überall auf der Welt zuzuschlagen, warnen Sicherheitsexperten des Alma Research Centers.
Dieser Artikel wurde ursprünglich in Deutsch geschrieben und wird mit Hilfe des Google-Translators in Echtzeit in eine deiner gewünschten Sprache übersetzt (s. die Landesflaggen am unteren Seitenrand). Auf die Qualität dieser Übersetzungen habe ich keinen Einfluss.
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