23.8.2024 – Tag 322

Vorwort

In Facebook werde ich oft nach meinen Vorstellungen zu einer Lösung des „Israel-Palästina-Konflikts“ gefragt und meine erste kurze Antwort führt dann hie und da zu weiteren Fragen und interessanten Diskussionen. Dieser Blog eignet sich weniger für solches, trotzdem stelle ich hier meine Vorstellung dazu vor. Sie ist relativ einfach und kann in wenigen Worten beschrieben werden:

1.

Ohne die UNRWA abzuschaffen, gibt es keine Lösung, weil die UNRWA stets für Nachschub unter diesen Terroristen sorgen wird. Erst wenn einmal eine Generation ohne diese Gehirnwäsche aufgewachsen ist, werden sich langsam aber sicher erste Schritte zu einem friedlichen Nebeneinander finden lassen.

Doch hier kann Israel nichts ausrichten, es ist „die Welt“, die so weitermachen und die Zahl der „palästinensischen Flüchtlinge“ weiter explodieren lassen will. Vermutlich bis es doppelt so viele „palästinensische Flüchtlinge“ gibt wie Juden. 1/3 dieses Ziels ist bereits geschafft.

Ansonsten gibt es keinen Verhandlungsweg, wie ihn die Oslo-Verträge ursprünglich vorgesehen haben. Oslo ist tot, es hat sich nicht bewährt.

2.

Wenn eine Lösung jetzt implementiert werden soll, dann sehe ich nur einen Weg und dieser ist eine Annexion der PA-Gebiete, das heisst eine volle israelische Übernahme der Administration und Kontrolle gepaart mit einer Ausschaltung der P.A. und der Hamas. Dies eventuell schrittweise, zum Beispiel erst die ohnehin bereits israelische Zone C von Yesha (etwa 3/4 Juden, 1/4 Palästinenser), danach jene Nachbargemeinden, die dafür offen sind, dann Gaza, zuletzt die Terrorhochburgen.

In Jerusalem und Golan hat sich das recht gut bewährt.

Israel

Auch der designierte Generalmajor Yiftah Ron-Tal vertritt die Meinung, ein Abkommen, das nur einen Teil der Geiseln enthält, ist mit grosser Wahrscheinlichkeit das Todesurteil für die restlichen. Er kritisiert die Art und Weise, wie derzeit verhandelt wird. Er kritisiert auch die Haltung Israels im Norden: Die Hizbollah sei die grössere Gefahr als die Hamas und müsse viel dezidierter bekämpft werden.


In Meron, im Norden Israels, ist eine Militärbasis von einer libanesischen Rakete getroffen worden. Die IAF (Flugwaffe) sagt, es seien jedoch keine grösseren Schäden entstanden, die Basis sei weiterhin voll funktionsfähig.


Ein interessantes Gespräch zwischen Shlomo Zilberman, einem haredischen Soldaten, und Yoav Gallant, dem Verteidigungsminister: Shlomo erklärt Yoav seine Shabbat-Regeln und befragt, wie er seinen Militärdienst sehe, antwortet er (sinngemäss): Wenn mehr Soldaten orthodoxe Regeln kennenlernen, und das tun sie derzeit, werden schon bald alle jüdischen Soldaten eine Kippa tragen. 🥰


Eine neue Umfrage von Maariv zeigt weitere Verluste für die Oppositionsparteien. Auch eine Umfrage von Kan 11 bestätigt diesen Trend.

Interessant (nicht nur) an diesem Artikel ist, dass bei solchen Analysen stets von Benny Gantz die Rede ist, sehr selten jedoch von Yair Lapid, obwohl Letzterer eigentlich der Führer der Opposition ist. Wenn ich etwas von Lapid lese, so sind das in aller Regel bezahlte Einschaltungen, ansonsten jedoch ist es um ihn sehr still geworden.


Ich gehe davon aus, dass die meisten Leser dieses Blogs über die wichtigsten Aspekte der Rechtslage (internationales Recht) bezüglich des jüdischen Staates Israel und den palästinensischen Ansprüchen Bescheid wissen. Trotzdem verlinke ich diesen Artikel, denn hier erklärt Prof. Steve Zipperstein (Video, englisch) viele Details zur Geschichte und der Rechtslage, die vielleicht doch nicht allgemein bekannt sind.


Einige der 6 Leichen von Geiseln, die kürzlich aus Gaza zurückgeholt worden sind, weisen Schusswunden auf, was nahelegt, dass sie in Gaza erschossen worden sind.


Diese Karte zeigt die seit Beginn des Krieges mit der Hizbollah im Norden Israels beschossenen und verbrannten Gebiete.

Yesha

Gegen 4 der wegen Gewalttaten gegen Palästinenser resp. deren Eigentum in Jit hat Yoav Gallant jetzt eine Administrativhaft von 4 resp. 6 Monaten angeordnet. Gallant hat schon längst den Rekord gebrochen als jener Minister, der am meisten Administrativhaft-Urteile gegen Israelis ausgesprochen hat.

Was die Bewohner an Gallant in dieser Hinsicht kritisieren, ist, dass er viel zu wenig dafür tue, die jüdischen Bewohner in Yesha vor palästinensischen Angriffen zu schützen, was diese Bewohner dazu zwinge, ihren Schutz selbst in die Hand zu nehmen, was Gallant dann wiederum bestraft.

Gaza

In Gaza daily business as usual: Dutzende von Terroristen wurden eliminiert und Terroristennester ausgehoben. Dies insbesondere in Zentralgaza und im Süden.


In Rafah wurde ein weiterer, 1km langer Tunnel entdeckt und zerstört. Auch dies geschah aufgrund von Informationen aus den Geheimdiensten, was zeigt, dass die Geheimdienste in Gaza immer erfolgreicher werden. Einerseits weil bei den Durchsuchungen der IDF viele Dokumente gefunden werden, aber auch, dass immer mehr Gazaner sich bereits zeigen, mit der IDF zusammenzuarbeiten. Je grösser die Krise in Gaza und je mehr die Hamas zurückgedrängt wird, desto empfänglicher werden die Gazaner für finanzielle Zuwendungen aus Israel.


Fotos israelischer Andas-Krav-Kämpfern, Militäringenieuren, in den Hamas-Tunneln in Gaza.


Der Journalist von Channel 12, Ohad Hemo, berichtete, dass die Hamas beschlossen habe, sich eigenständig für die Ermordung des im Iran eliminierten Ismail Haniyeh zu rächen.

Diese Entscheidung wurde aufgrund der Verzögerung der Reaktion Irans und der Hizbollah getroffen. Da die Hamas in Gaza keine Vergeltungsmaßnahmen ergreifen könne, habe die Organisation offiziell beschlossen, Israelis im Ausland ins Visier zu nehmen.

Heute zuvor wurde berichtet, dass amerikanische Quellen davon ausgehen, dass der Iran beschlossen habe, die Rache für die Ermordung des Hamas-Führers Ismail Haniyeh um einen längeren Zeitraum zu verschieben. Einem Bericht der Washington Post zufolge hat die Machtdemonstration der USA im Nahen Osten den Iranern Angst gemacht.

Kommentar – Keiner, jeder Israeli im Ausland weiss selbst, was das für ihn bedeutet.


Quellen im Zentrum des Gazastreifens berichten, dass bewaffnete Männer gestern Nacht das Lagerhaus in der Al-Nakhil-Halle ausgeraubt haben, in dem Tonnen von Fleisch gelagert wurden, das als Spende Saudi-Arabiens an die Bewohner des Gazastreifens angekommen war.

Gaza-Surfer berichteten, dass es während dieses Raubüberfalls zu zahlreichen Schiessereien gekommen sei, und es wurde auch berichtet, dass das Fleisch nach einiger Zeit „zu seinen wahren Besitzern zurückgekehrt“ sei: den Bewohnern des Gazastreifens.


Politico berichtet: Das Scheitern der Mission im Nahen Osten ist offensichtlich

Das offensichtliche Scheitern eines Waffenstillstands- und Geiselfreilassungsabkommens im Gazastreifen schürt die Befürchtung, dass eine grössere Eskalation des Konflikts im Nahen Osten bevorsteht. Politico schreibt darüber.

Egal wie oft Blinken und Hochstein politische Touren unternahmen, um den Konflikt zu lösen, die Sache kam nie in Gang. Die Hamas spielt weiterhin auf Zeit, da sich in der Nähe von Sinwar tatsächlich niemand mehr aufhält. In Israel wird die Situation durch die Innenpolitik erschwert.

Die Situation der besorgniserregenden Ruhe geht zu Ende. Es ist nur eine Frage der Zeit – wer wen zuerst trifft – Israel den Iran oder der Iran Israel.

In Israel ist ständig von einem Präventivschlag die Rede. Was den Iran betrifft, so sagte Teheran nach der Ermordung von Shukr und Haniya: „Wir wollen keinen Krieg, aber wir werden Israel trotzdem bestrafen.“

Ein derzeitiger iranischer Angriff auf Israel könnte viel gefährlicher sein als im April. Da der Iran jedoch auf offenem Feld agiert, verliert er das Überraschungsmoment und ist gezwungen, nach anderen Rachezügen zu suchen.

Israel, das keine Beteiligung an Haniyehs Tod bestätigt hat, hat gezeigt, dass es in iranische Geheimdienstnetzwerke eindringen und Anführer ins Visier nehmen kann, Teheran hat jedoch nicht die gleiche Eindringtiefe bewiesen. Der Iran könnte jedoch israelische Beamte im Ausland oder in Botschaften ins Visier nehmen.

Barbara Slavin, Mitarbeiterin am Stimson Center, fragt sich, ob der Iran überhaupt über die Fähigkeiten verfügt, eine verdeckte Operation erfolgreich durchzuführen.

Insgesamt gesehen: „Nein, der Iran scheint nicht über die Fähigkeiten zu verfügen, Israelis auf die gleiche Weise anzugreifen und zu töten, wie es Israel regelmässig tut“, sagte sie, fügte aber hinzu: „Ich bin mir sicher, dass sie die Welt nach israelischen Schwachstellen absuchen, denen sie nachgehen können.“

Laut Trita Parsi, der geschäftsführenden Direktorin des Quincy Institute for Responsible Government, hätte der Iran, wenn ein Waffenstillstand vereinbart worden wäre, argumentieren können, dass seine Drohungen alle Parteien dazu gedrängt haben, eine Einigung und Entspannung zu erzielen, was Teheran möglicherweise als Sieg hätte verkaufen können, ohne einen Angriff zu starten.

Libanon

Eine Terrorzelle im Süden Libanons und ihr Waffendepot wurden von der IAF vernichtet, kurz nachdem unsere Grenzsoldaten sie entdeckt hatten und noch bevor sie ihre Raketen abfeuern konnten. Das Video zeigt, wie diese Terroristen auch im Libanon mit Vorliebe aus zivilen Umgebungen operieren.


Die Hoffnungen des Libanon, seine marode Wirtschaft mit Einnahmen aus dem Tourismus wiederzubeleben, wurden nach dem israelischen Luftangriff auf die Hauptstadt Beirut und der Drohung mit einem umfassenden Krieg zunichte gemacht.

Die Drohungen führten zu einer Reihe von Reiseverboten und veranlassten Urlauber, das Land zu verlassen

Wirtschafts- und Handelsminister Amin Salam sagte, der Krieg habe den Libanon inzwischen mehr als 10 Millionen Dollar gekostet, und stützte seine Schätzungen auf nicht erzielte Einnahmen und Schäden an der Infrastruktur.


IDF zerstörte einen Beobachtungsposten der Hisbollah.

Dieses Bild zeigt die Nähe zwischen dem zerstörten Beobachtungsposten (unten rechts, rot) und der UNFIL-Basis (Mitte links, grün).

Kommentar – Das Bild spricht für sich.

International

Judy Woodruff, die Journalistin, die gestern das Gerücht verbreitet hat, Trump habe Netanjahu um eine Ablehnung der amerikanischen Verhandlungsvorschläge gebeten, entschuldigt sich für die Verbreitung dieser Falschmeldung.


Linda Thomas-Greenfield, die amerikanische Botschafterin bei der UNO, fordert alle Länder dazu auf, jetzt gemeinsam die Hamas unter Druck zu setzen, das vorliegende Geiselabkommen anzunehmen. Israel habe es akzeptiert, es liege jetzt einzig an der Hamas, eine grosse Katastrophe im Nahen Osten zu stoppen.

Bislang lässt die Hamas offiziell verlauten, sie lehne das Abkommen ab.

Kommentar – Diese „grössere Katastrophe“ auszulösen, war vor dem 7. Oktober doch genau das Ziel der Hamas! Wieso sollte sie jetzt daran interessiert sein, von diesem Ziel abzurücken?


Irland gehört zu den israelfeindlichsten Ländern Europas. Trotzdem will es nun Drohnen aus Israel kaufen.


Umfrage in Israel zu den US-Wahlen: 93% der jüngeren Israelis würden Donald Trump wählen, nur 7% Kamala Harris. Über alle Altersgrenzen hinweg unterstützen 64% der Israelis Donald Trump, doch nur 28% Kamala Harris.


Deutschland

NATO AWACS: „Wir haben die Sicherheitsstufe auf dem NATO-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen aufgrund von Geheimdienstinformationen, die auf eine potenzielle Bedrohung hinweisen, erhöht.“

„Alle nicht für die Mission erforderlichen Mitarbeiter wurden vorsorglich nach Hause geschickt. Die Sicherheit unserer Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität. Der Betrieb läuft wie geplant weiter.“

Grundlage sind nachrichtendienstliche Informationen, die auf eine mögliche Bedrohung hinwiesen. »Dies ist kein Grund zur Besorgnis und eine reine Vorsichtsmassnahme, um sicherzustellen, dass wir unsere kritischen Operationen fortsetzen können«, sagte der Sprecher.

Die Polizei bestätigte, dass sie im Einsatz sei. Weitere Details wurden nicht mitgeteilt, auch nicht die Zahl der Einsatzkräfte.


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