Inhalt
Israel
Offenbar hat Yuli Edelstein den Text des Einberufungsgesetzes (zum Militärdienst) in einer Art abgeändert, die nicht den Abmachungen mit den haredischen Parteien (UTJ und Shas) entspricht. Damit habe er das Vertrauen dieser Parteien verspielt und deren Proteste seien berechtigt, sagt Minister Hanoch Milwidsky (Likud).
UTJ und Schas haben die Regierung verlassen, nun fordern andere Parteien deren Ministerposten. Es wird spannend sein, zu sehen, wie Netanjahu die Situation meistern will, dass er nun in eine Minderheitsregierung geraten ist. Doch so schnell wird da nicht viel passieren, denn schon bald beginnen die Knesset-Ferien…
In den Geiselverhandlungen habe Israel seine Forderung nach Sicherung des Morag-Korridors aufgegeben, wird berichtet, und die Hamas soll diesen neuen territorialen Vorschlag Israels akzeptiert haben.
Libanon
Die libanesische Armee hindert libanesische Drusen daran, die Grenze nach Syrien zu überqueren, um ihren Brüdern in Suwayda zu helfen.
Syrien
US-Außenminister Marco Rubio zur Lage in Syrien: „Die Lage in Syrien ist schwierig. Wir stehen den ganzen Tag mit Israel und Syrien in Kontakt. Wir befinden uns auf dem Weg der Deeskalation.
Es herrscht eindeutig ein Missverständnis zwischen Syrien und Israel. Wir hoffen, in den nächsten Stunden Fortschritte zu sehen.
Es gibt eine langjährige historische Fehde zwischen verschiedenen Gruppen im Südwesten Syriens, die zu einer unglücklichen Situation geführt hat. Wir hoffen, wieder auf Kurs zu kommen, um Syrien zu Stabilität zu verhelfen.„
Was Rubio hier sagt, ist plausibel. Es gibt Berichte, wonach die syrischen Truppen im Südwesten, die äußerst brutal gegen die Drusen vorgegangen sind, den Befehl zu einem Abzug aus der Region ignorieren.
Angehörige der 40. Division weigern sich trotz Befehlen des syrischen Regimes, den Bezirk SSuwayda zu verlassen und werden von der IDF angegriffen.
Laut lokalen Quellen mehr als 15 Tote und Verletzte bei einem israelischen Drohnenangriff auf einen Konvoi des syrischen Verteidigungsministeriums im Gouvernement Suwayda.
Andererseits wird berichtet, dass die militanten islamistischen (sunnitischen) Beduinen Suwayda verlassen.

Wenn es Ahmed al-Scharaa wirklich damit Ernst ist, Syrien zu einem geeinten Staat zu machen (und auch einen Frieden mit Israel anzustreben), dann hat er eine sehr schwierige Aufgabe vor sich. Syrien besteht aus 4 sehr unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, die unter einem Dach zu vereinen nur schwer möglich scheint.
Diese Karte zeigt grob die Gebiete dieser Gruppen und einen angeblich zionistischen Plan (laut syrischen Quellen) zur Errichtung des sogenannten Davidskorridors, wo Kurden im Nordosten Syriens (gelb) mit den Drusen im Süden (blau) zusammentreffen sollen.

Das spirituelle Oberhaupt der drusischen Gemeinschaft in Syrien, Hikmat al-Hajari, wandte sich heute an den König von Jordanien und forderte die Öffnung des Grenzübergangs zwischen der Region Al-Suwayda und Jordanien (diese Provinz grenzt nicht an Israel). Darüber hinaus forderte er die Eröffnung einer weiteren Straße zu den von den (kurdischen) SDF kontrollierten Gebieten im Nordosten des Landes.
In seiner Erklärung äußerte al-Hajari die Hoffnung, dass dringende Maßnahmen ergriffen würden, um freie Kommunikation und Transport zu gewährleisten und das Leid der Bürger zu lindern, „aufgrund der humanitären Bedeutung dieser Straßen in diesen kritischen Momenten“.
Al-Hajari kritisierte die syrische Regierung scharf und bezeichnete sie als „kriminelle Terrororganisation“. Er warf der syrischen Armee einen „feigen Angriff auf unschuldige Zivilisten“ vor, der „mit einer Grausamkeit ausgeführt wurde, die in keinem menschlichen Herzen und keiner menschlichen Seele Platz hat, wo auch nur der geringste Anflug von Mitgefühl vorhanden ist“.

Der syrische Präsident Ahmad al-Sharaa in einer Rede nach der Waffenstillstandsvereinbarung in Suwayda: „Die Drusen sind Teil Syriens und Israel will unser Volk zerschlagen.
Die Syrer lehnen seit langem jede Form der Spaltung ab.„
„Wir sind die Söhne dieses Landes und wir sind am ehesten in der Lage, den Versuchen des israelischen Staates, uns zu spalten, zu widerstehen.
Syrien ist kein Testgelände für ausländische Verschwörungen und die Ambitionen anderer. Der Aufbau eines neuen Syriens erfordert, dass wir uns in unserem Land umsehen. Unser drusisches Volk ist ein wesentlicher Teil des Gefüges unseres Landes und sein Schutz hat für uns Priorität.
Wir standen vor der Wahl zwischen einem Krieg mit Israel oder der Möglichkeit, dass die drusischen Scheichs eine Einigung erzielen, und entschieden uns daher für den Schutz des Heimatlandes. Wir haben keine Angst vor dem Krieg, aber für uns stehen die Interessen des Volkes über dem Chaos, und unsere beste Wahl war es, die Einheit der Nation zu schützen.
Wir beschlossen, einige lokale Fraktionen und Älteste mit der Wiederherstellung der Sicherheit zu beauftragen.
Für die Ambitionen anderer ist auf unserem Land kein Platz. Wir werden Syriens Ansehen wiederherstellen und dabei das nationale Interesse in den Vordergrund stellen.
Seit dem Sturz des früheren Regimes versucht der israelische Staat, unser Land in ein Land der Konflikte zu verwandeln und unser Volk zu vernichten. Ohne die Vermittlung der Amerikaner, Araber und Türken hätte Israel versucht, die Sicherheitsbemühungen in Suwayda zu untergraben. Doch der syrische Staat griff mit all seinen Institutionen ein, um die internen Kämpfe in Suwayda zu beenden und die Sicherheit aufrechtzuerhalten.“
Nach einer Annäherung an Israel klingt das nicht. Die Gewaltausbrüche in Suwayda wurde durch extremisgische sunnitische Beduinen (ISIS-Anhaenger?) verursacht, nicht durch Israel!
Islamistische Terroristen aus dem Kaukasus (dem Akzent nach zu urteilen ), die von den Drusen gefangen genommen wurden. Sie sprechen kein Arabisch, sondern gebrochenes Englisch und Russisch. Einer von ihnen sagt, sein Freund sei Auto gefahren und habe gesagt, sie würden mit Sicherheit in ein arabisches Gebiet fahren.
Die Drusen machen im Distrikt Suwayda Fortschritte.
Sie haben das Krankenhaus übernommen.
(Von diesem Krankenhaus kursieren brutale Videos von drusischen Leichenbergen, doch diese Videos sind allem Anschein nach nicht echt. Es ist unklar, woher sie stammen)
Man kann mit Sicherheit sagen, dass Israels Intervention einen Völkermord verhindert hat.
Beachtet die folgenden Aufnahmen aus der Stadt As-Suwayda im Süden Syriens von gestern Morgen:
Im Hintergrund ist eine Live-Übertragung aus einem Regimehorn zu hören, während ein „Dua-Wagen“ (zur Verbreitung des Islam und der Scharia) vorbeifährt.
Der „Dua-Wagen“ ruft Minderheiten dazu auf, sich der „wahren Religion“ des Islam anzuschließen und ihre eigene Religion aufzugeben.
Gleich wie nach den Massakern sunnitischer dschihadistischer Salafisten in den alawitischen Küstenstädten und in christlichen Gebieten nach der Gewalt auch „Dua-Wagen“ aufmarschierten, um Minderheiten zum Uebertritt zum sunnitischen Islam aufzufordern.
Im Hintergrund fahren salafistische Dschihadisten in Pickups vorbei und es sind Schüsse zu hören.
Heute aufgenommen: Soldaten der 82. Division von Abu Muhammad al-Julanis syrischer Armee, die an den heutigen Kämpfen in Suwayda beteiligt waren, sprechen über ihre Pläne zur „Säuberung der Stadt“.
Man beachte den IS-Aufnäher auf seiner Militärweste.
Ein Soldat der syrischen Armee – und ein IS-Aktivist!
Eine drusische Frau in Suwayda:
„Wir wollen, dass unsere Kinder in der israelischen Armee dienen, wir wollen Israel, wir wollen nicht Syrien, uns wird dasselbe passieren, was Euch am 7. Oktober passiert ist!“
Al Jazeera zitierte gestern Abend den Leiter der PR-Abteilung des syrischen Verteidigungsministeriums: „Die israelische Reaktion hat uns überrascht. Wir hatten nicht damit gerechnet.„
Das syrische Regime war von den Angriffen auf das Verteidigungsministerium in Damaskus definitiv überrascht.
Drusen hissen ihre Flaggen am Eingang zum Gouverneursbüro in Al-Suwayda.
Eine der Flaggen ist mit dem Davidstern versehen.
Die Enkelin des drusischen Scheichs Marhej Shahin, dessen Schnurrbart von den Regimekräften abrasiert wurde und der Berichten zufolge auch getötet wurde (ich habe gestern auch berichtet), verkündet freudig, dass der Scheich nach Rücksprache mit den Bewohnern von Suwayda offenbar noch am Leben sei.
Hoffentlich stimmt das!
Drusen im Süden Syriens jubeln einem IDF-Konvoi zu.
Beduinenstämme in der Region As-Suwayda im Süden Syriens warnen das al-Julani-Regime: „Lasst die Stämme ihre Rechte ausüben und erlaubt nicht, dass Minderheiten uns vertreiben und unser Land beherrschen. Andernfalls wird sich die syrische Wüste erheben und die Sicherheit des Regimes und der Region (Israel) erschüttern. Israel wird den Tag verfluchen, an dem es die Drusen unterstützte!!“
Was planen die Beduinenstämme? Einen Guerillakrieg gegen die al-Julani-Armee, die Drusen und Israel zu beginnen?
Exodus aus Suwayda: Beduinen verlassen ihre Heimat aus Angst, dass die Drusen ihnen Schaden zufügen könnten.
Südsyrien: Beduinen in Daraa versammeln sich auf den Hauptstraßen, um gegen die Drusen vorzugehen. Zuvor gab es Berichte über Racheakte der Drusen an den Beduinen in Suwayda.

Hier ein Überblick über die drusischen Gebiete in Syrien. Die drusische Bevölkerung (600’000 bis 700’000 Menschen, auf der Karte violett markiert) konzentriert sich auf drei Gebiete, von denen etwa 30’000 Menschen nahe der Grenze zu Israel, im syrischen Teil des Hermon, leben.
Die Provinz As-Suwayda, in der der Großteil der drusischen Bevölkerung Syriens lebt (im Jebel-al-Duruz-Massiv), grenzt an Jordanien, aber nicht an Israel. Sie ist von Israel durch die sunnitisch besiedelte Provinz Daraa getrennt.
Eine weitere große drusische Enklave ist das Gebiet der Städte Jaramaa, Sanaya und Jeidat-Artuz, die Vororte von Damaskus sind.
Iran
Teheran
Heute Morgen kam es in der Gegend von Kohek in der Nähe des Chitgar-Sees zu einer Explosion und einem Brand.
Anhänger der Opposition fragen sich, ob erneut der offizielle Vertreter des iranischen Gasunternehmens dafür verantwortlich ist.
Nahost
In Jemen haben regierungstreue Militante (wahrscheinlich in Zusammenarbeit mit US-Streitkräften) eine große Waffenlieferung fuer die Houthis entdeckt und konfisziert.
Kräfte, die die jemenitische Exilregierung unterstützen, haben das Abfangen einer großen Waffenlieferung für die Houthi-Rebellen bekannt gegeben. Ihren Angaben zufolge handelt es sich um rund 750 Tonnen Raketen, Munition und Drohnenkomponenten, die angeblich aus dem Iran stammen, berichtet Associated Press.
Der Vorfall ereignete sich Ende Juni, doch Informationen darüber sind erst jetzt öffentlich geworden. Dies ist der erste große Erfolg der Nationalen Widerstandskräfte, einer Gruppe um Tariq Saleh, den Neffen des ehemaligen jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh.
Das veröffentlichte Filmmaterial zeigt angeblich Anti-Schiffs-Raketen, ähnlich denen, die die Houthis bei den jüngsten Angriffen im Roten Meer eingesetzt haben, bei denen zwei Schiffe versenkt und mindestens vier Menschen getötet wurden. Das Filmmaterial zeigt auch iranische Flugabwehrraketen vom Typ 358, mit denen die Houthis in den letzten Jahren Dutzende amerikanische MQ-9-Drohnen abgeschossen haben sollen.
Neben den Raketen enthielt die abgefangene Fracht Sprengköpfe, Drohnenteile und andere Waffen. Die Nationalen Widerstandskräfte gaben an, eine detailliertere Erklärung zu Herkunft und Routen der Lieferungen vorzubereiten.
Der Iran bestreitet offiziell weiterhin, Waffen an die Houthis geliefert zu haben. Ähnliche Proben wurden jedoch trotz des aktuellen UN-Embargos wiederholt auf dem Schlachtfeld und in abgefangenen Seefracht gefunden.
International

Es ist kaum zu glauben, doch der UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat Israels „Verletzung der syrischen Souveränität sowie jede Gewalt gegen Zivilisten, insbesondere Aktionen, die konfessionelle Spannungen anheizen könnten“ verurteilt.
Das Einzige, was fehlt, ist die Verurteilung der Drusen für ihren Widerstand gegen das Massaker, wie der satirische Kommentar der Associated Press andeutet.
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