8.9.2024 – Day 338

Inhalt

Israel

Rund 300’000 Demonstranten gingen gestern Abend auf die Strasse, um die Regierung dazu zu nötigen, den Forderungen der Hamas nachzugeben.

  • Von den 101 Geiseln (darunter unter Anderem auch amerikanische und russische Bürger) wird vermutet, dass noch 66 am Leben sind.
  • Mit etwa 20 von ihnen will Sinwar via den Sinai in den Iran fliehen, sobald Israel den Philadelphi Korridor frei gibt.
  • Somit geht es jetzt noch um rund 45 lebendige Geiseln.

Als unmittelbare Folge der zunehmenden regierungsfeindlichen Proteste hat die Hamas ihre Forderungen verschärft: Neu verlangt sie die Freilassung der grössten Terroristen bereits zu Beginn der 1. Phase eines Abkommens. Bereits zuvor hat sie die Freigabe des Philadelphi-Korridors verlangt, was bislang nicht Bestandteil des Abkommens war, und ebenfalls neu dazugekommen ist die Forderung nach einer Absolution für Yahya Sinwar: Sein Leben dürfe nicht gefährdet werden. Zudem hat sie die Anzahl freizulassender Geiseln von anfänglich 40 auf derzeit 20 halbiert.

Die USA versuchen nun verzweifelt, diese letzten 10% des Abkommens zur ersten Phase unter Dach zu kriegen, doch ihr bisheriger Optimismus ist am Schwinden.

Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass die Freigabe des Philadelphi Korridors auch eine ägyptische Forderung ist. Ägypten hat zuvor massiv vom Schmuggel über diese Grenze profitiert. Es ist durchaus möglich, dass die derzeitige Annäherung Ägyptens an die Türkei im Zusammenhang mit einem zunehmenden Druck der USA auf Ägypten zu sehen ist.


Dieser Artikel listet einige Zahlen zum gegenwärtigen israelischen Krieg gegen dschihadistische Terroristen seit dem 7. Oktober:

  • 1’644 Israelis, davon 706 Soldaten, wurden seither getötet, 17’8000 verwundet.
  • 143’000 Israelis mussten aus ihrem Zuhause flüchten
  • 20’000 Geschosse sind auf Israel abgefeuert worden
  • 101 Geiseln, lebendig oder tot, werden derzeit von den Gazanern festgehalten (dazu kommen noch jene 4, die das bereits seit mehreren Jahren sind)
  • in 935 israelischen Gemeinden gingen die Alarme los
  • 15’000 Mal mussten die dortigen Bewohner in ihre Schutzbunker fliehen
  • 17’000 Hamas-Kämpfer sind in Gaza getötet und 38’000 militärische Ziele beschossen worden, sagt die IDF
  • 41’000 getötete und 95’000 verwundete Gazaner vermeldet die Hamas
  • 50 Israelis, davon 24 Soldaten, sind durch den Beschuss aus Libanon getötet worden
  • 7’600 Geschosse sind aus Libanon und Syrien auf Israel abgefeuert worden
  • 68’000 Israelis und 100’000 Libanesen sind aus ihren Wohngemeinden nahe der Grenze evakuiert worden
  • 4’973 Terrorattacken in Yosh (Jehuda & Shomron) haben 38 Israelis, davon 12 Soldaten und 3 Polizisten, das Leben gekostet. 285 Israelis wurden dabei verwundet
  • 700 getötete Palästinenser in Yosh vermeldet die P.A.
  • 4’400 Palästinenser sind in Yosh verhaftet worden. 1’850 von ihnen sind Hamas-Terroristen
  • 1’407 gewalttätige Zusammenstösse zwischen Palästinensern und Israelis in Yosh
  • 2’090 israelfeindliche Proteste gibt es monatlich weltweit, dies gegenüber 65 israelfreundlichen
  • Am meisten israelfeindliche Proteste gab es in
    – Jemen (5’500)
    – gefolgt von den USA (3’500)
    – gefolgt von Marokko, der Türkei und Iran
  • Am meisten israelfreundliche Proteste gab es in
    – den USA (317)
    – Frankreich (108)
    – gefolgt von Deutschland, Kanada und Australien

Israel habe dem Aussenminister der EU, Josep Borrell gegenüber zu verstehen gegeben, dass sein Besuch unerwünscht ist, schreibt Ynet. Josep Borrell hatte Pläne angekündigt, Israel am 14. und 15. September zu besuchen, doch das israelische Aussenministerium schlug vor, den Besuch auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Laut Ynet sei dies eine diplomatische Sprache, um Borrell klarzumachen, dass sein Besuch in Israel nicht erwünscht ist. Der Veröffentlichung zufolge war sich Borrell dessen bewusst und versuchte dies dadurch zu umgehen, dass er seinen Besuch ohne vorherige Terminabsprache ankündigte.

Israel betrachtete das als Provokation, antwortete, dass die vorgeschlagenen Termine nicht geeignet seien, und empfahl, den Besuch nach den Feiertagen (am 2. Oktober beginnt Neujahr, kurz danach folgt Yom Kippur, danach die Sukkot-Woche, zum Schluss dann Simchat Torah am 25. Oktober) zu besprechen.

Da Borrells Amtszeit Ende Oktober abläuft, wird er somit nicht als Hoher Vertreter der EU in Israel empfangen werden können.


Der Streit zwischen dem Obersten Gericht und dem Justizminister Yariv Levin flammt wieder auf. Das OG will den Justizminister dazu zwingen, jetzt, solange das bisherige Establishment im Wahlgremium noch die Mehrheit hat (also vor einer Justizreform), den Obersten Richter zu wählen, doch Levin sagt, er sei nicht bereit, mit einem Obersten Richter zusammenzuarbeiten, der gegen den Willen der Mehrheit der Bürger ins Amt gehievt worden ist. Levin bezeichnet das Vorgehen des OG als verfassungswidrig und es ist eher unwahrscheinlich, dass er sich dessen Diktat beugt.


Kobi Samerano, dessen Sohn Yonatan am 7. Oktober nach Gaza entführt und dann ermordet worden ist, kritisiert die „humanitären Lieferungen“, die nach Gaza transportiert werden. Diese Lieferungen gefährden das Leben aller Geiseln, sagt er.


Die israelische Polizei sagt, wenn sie im Vorfeld des 7. Oktobers von der IDF über deren Erkenntnisse informiert worden wären, hätten, insbesondere beim Nova-Festival, Hunderte von Menschenleben gerettet werden können.


Das israelische Sicherheitsestablishment bestreitet die Echtheit der gestern in der deutschen „Bild“ Zeitung veröffentlichten Dokumente und behauptet, diese Dokumente wurden illegal weitergeleitet, um den Zwist zwischen ihnen und der Regierung Netanjahus zu vertiefen. Sie und deren Kontext seien teilweise verfälscht, behaupten sie.

Kommentar – Es ist offensichtlich, dass diese Dokumente die Einschätzungen Netanjahus bestätigen und das Sicherheitsestablishment schlecht aussehen lassen, denn nach wie vor behauptet dieses, dass die Hamas in Tat und Wahrheit an einem Abkommen ernsthaft interessiert sei.

Yosh

Im Jordantal, an der Grenze zu Jordanien (Allenby Brücke), hat ein aus Jordanien kommender Terrorist 3 Zivilisten erschossen.

Der Terrorist wurde eliminiert. Er kam über Jordanien in einem LKW am Kontrollpunkt Allenby an, stieg aus und eröffnete mit einer Pistole das Feuer.

Die Opfer sind Yochanan Shchori (61), Yuri Birnbaum (65) und Adrian Marcelo Podmesser (56).

Nach diesem Vorfall wurden alle Grenzübergänge nach Jordanien (vorübergehend) geschlossen.


Nach diesem Angriff am Grenzübergang Allenby an der jordanischen Grenze veröffentlichten palästinensische Gruppen ein altes Video des Sprechers des militärischen Flügels der Hamas, Abu Abeida.

Der Zweck des Videos besteht darin, die Palästinenser in Jordanien dazu aufzustacheln, in den Kreis des Terrors einzutreten und gegen Israel vorzugehen. Dies geschieht zu einer Zeit, in der die Hamas in Gaza nichts mehr zu bieten hat, der Redner am Ende ist und von ihm nichts Neues mehr veröffentlicht wird, das bezeugen könnte, dass er noch lebt und funktioniert.

(Es gibt Gerüchte, dass er längst tot sei. Andere sagen, er habe sich vor Langem nach Ägypten abgesetzt…)


Noch immer sind keine Details dazu veröffentlicht, wie genau die amerikanisch-türkische Doppelbürgerin Aysenur Ezgi Eygi ums Leben gekommen ist. Bekannt ist jedoch, dass sie eine Aktivistin der Pro-Hamas Gruppe ISM (International Solidarity Movement) war und führend an gewalttätigen Protesten gegen die IDF teilgenommen hat.

Über die enge Zusammenarbeit des ISM mit palästinensischen Terroristen berichtet dieser Artikel.


Von linken Aktivisten aufgestachelte Beduinen haben bei Mevo’ot Yericho einen jüdischen Schäfer mit Stöcken nahezu krankenhausreif geprügelt. Damit aufgehört haben sie erst, als Hilfe angeeilt kam, ansonsten das Ganze wohl in einem Lynchmord geendet hätte.


Anschauungsunterricht aus einem Kindergarten in Tulkarm.

Wird hier die Generation herangezogen, die Frieden in den Nahen Osten bringen wird?

Gaza

Im Rahmen ihres Psychokrieges hat die Hamas hat ein weiteres Video ihrer Geiseln veröffentlicht.


In Khan Younis wurde unter Anderem der Kommandant der Raketeneinheit der Hamas, Raef Omar Salman Abu Shab, eliminiert.

Auch viele Waffenlager wurden aufgespürt und vernichtet.


Bei einem Angriff in Jabaliya (Video) wurden 5 Menschen getötet und mehrere verletzt.

Unter den Toten ist der hochrangige Hamas-Beamte Muhammad Abdel-Hay Mursi, der stellvertretende Kommandeur der Hamas-Polizei im nördlichen Gazastreifen.


Der israelische OSINT-Spezialist Ben Zion Makales hat eine gute Karte mit der aktuellen Situation im Gazastreifen veröffentlicht.

Der Norden von Gaza-Stadt ist vom ländlichen Süden abgeschnitten und Gaza ist in zwei Teile geteilt.

Von Ost nach West verläuft der von der IDF kontrollierte Netzarim-Korridor.

Die Grenze zu Ägypten wird kontrolliert und in beiden Korridoren gibt es sowohl Ausbau als auch aktive Bauarbeiten: Verlegung von Strassen für den Bedarf der Armee, militärische Infrastruktur usw.

Um ganz Gaza herum wurde eine Pufferzone geschaffen – das ist in Realität eine Todeszone.

Die Armee kann bei Bedarf jederzeit in andere Gebiete vordringen, um Razzien, die Suche und Zerstörung von Militanten, Terrorinfrastruktur usw. durchzuführen.

Das heißt, 32% des Sektors stehen unter der Kontrolle der Armee, zusammen mit den unbewohnten Gebieten. Die Hauptaufgabe der Armee besteht darin, Tunnel zu finden und zu beseitigen. Allein an der Grenze zu Ägypten gab es eine unübersehbare Zahl von ihnen. Soldaten vor Ort berichten von „alle paar 100 Meter“

Libanon

Über Nacht wurde aus Libanon erneut eine Salve von um die 50 Raketen auf Israel abgefeuert.


Ein Bericht der Zeitung Israel Hayom (Israel heute – hat aber nichts mit der christlichen Zeitung „Israel heute“ zu tun): „Die Hisbollah erlitt am 25. August grosse Verluste!“

„Die libanesische Terrororganisation Hisbollah erlitt durch einen israelischen Präventivschlag am 25. August erhebliche Verluste. Insbesondere am Raketenarsenal der Terroristen entstand grosser Schaden.“

Nach Angaben der Zeitung zerstörten die IDF etwa 7’000 Trägerraketen und etwa 20% der Kurzstreckenraketen. Vor dem Präventivschlag verfügte die Hisbollah über etwa 40’000 dieser Raketen.

Darüber hinaus ist die Zahl der Terroristen an der Grenze von mehr als 2’400 seit Kriegsbeginn auf einige Hundert gesunken und die Ermordung von Fuad Shukr in Beirut hatte spürbare Auswirkungen auf die Einsatzfähigkeit der Hisbollah.

Iran

Ein Mitglied des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten und Sicherheit des iranischen Parlaments hat bestätigt, dass sein Land ballistische Raketen an Russland geliefert hat. In einer Erklärung fügte er hinzu: „Wir liefern Raketen an die Hamas und die Hisbollah, warum sollen wir nicht auch an Russland liefern?“

International

In Kanada wurde ein Pakistani, ein Anhänger des ISIS, frühzeitig entdeckt und festgenommen. Er hatte für den 7. Oktober einen Anschlag auf die Chabad-Synagoge in New York geplant, der mit Leichtigkeit Hunderte von Juden getötet hätte.


Die BBC wird heftig wegen ihrer israelfeindlichen Berichterstattung kritisiert. Seit dem 7. Oktober hat sie 1’533 Mal ihre eigenen journalistischen Standards zu Israels Nachteil verletzt, deckt eine detailliere Untersuchung auf.


Die britische Gewerkschaft des Lehrpersonals (NEU) verfasst eine Motion, die Israel der Apartheid und ethnischen Säuberung anklagt.


Mit JForce und Magen Herut sind in Toronto zwei privat organisierte Gruppen aufgestellt worden, die jüdische Studenten vor Angriffen schützen sollen.


Die Schweizer Regierung hat (endlich!) entschieden, die Hamas aus der Schweiz zu verbannen. Dasselbe Verbot gilt auch für alle Organisationen, die die Hamas unterstützen. Das Verbot wurde vorerst für 5 Jahre ausgesprochen, kann aber verlängert werden.


Die jüdische Organisation Betar erlässt eine Reisewarnung für Juden in New York. Wenn man solche Nachrichten liest und Bilder sieht, muss man diese Warnung sehr ernst nehmen.

Kommentar – ich bin mir ziemlich sicher, dass ähnliche Warnungen auch für andere westliche Städte ausgesprochen werden (müssen), je näher der 7. Oktober 2024 rückt.


1/3 der amerikanischen Teenager trägt in der Öffentlichkeit keine jüdischen Zeichen (Kippot, Magen David) mehr und schweigt in Sozialen Medien zu jüdischen oder israelischen Themen. 1/4 verstecken ihre jüdische Identität vollkommen. Mehr als die Hälfte hat direkt, aus erster Hand, Antisemitismus erfahren.


Im Zuge des Wahlkampfs in den USA sollten sich eigentlich alle Juden und ihre Unterstützer noch einmal Kamala Harris‘ Worte, nachdem sie Netanjahus Rede im Kongress boykottiert, Netanjahu danach jedoch privat getroffen hat, in Erinnerung rufen. Im verlinkten Bericht ist sie, im Originalton eingebettet.

Kommentar – Wie begründet sie eigentlich ihre Ansicht, Israel könne nur dann ein gesicherter „jüdischer und demokratischer“ Staat sein, wenn es Hand bietet, an seiner Grenze nebst dem Libanon und Syrien einen weiteren judenfeindlichen Staat zu etablieren?


Aufgrund von „in letzter Minute eingereichten“ neuen Forderungen der Hamas haben die USA die Präsentation ihres Geiselabkommens „auf unbestimmte Zeit verschoben“.

Eine arabische Quelle bestreitet jedoch, dass die Hamas ihre Forderungen verschärft habe. Dies obwohl sie die Zahl der freizulassenden Geiseln während den Verhandlungen von erst 40, dann auf 33, und schliesslich auf 20 reduziert und auf einen Einschub „lebendige oder tote [Geiseln]“ bestanden hat.


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