4.9.2024 – Day 334

Aus Zeitgründen heute etwas kürzer als gewohnt.

Als Nachtrag, denn soeben habe ich noch die Reichweite meines Blogs konsultiert und da ist mir etwas sofort aufgefallen: Leser aus Libanon haben einen riesigen Sprung nach aufwärts gemacht! Das finde ich hochinteressant.

Inhalt

Israel

Die Times of Israel veröffentlichte einen Artikel, wonach Israel der 1. Phase eines Geiselabkommens zugestimmt habe, das einen Rückzug der IDF vom Philadelphi-Korridor beinhaltet. Sofort entfachte das heftige Diskussionen im Netz. Doch schon beim Morgenkaffee, noch bevor ich die ersten Medienberichte gelesen habe, habe ich in meinen Kommentaren widersprochen und gesagt, der ToI vertraue ich nicht und ich glaube diese Meldung nicht. Und so zeigt es sich dann auch: Netanjahu hält an einer israelischen Kontrolle der gazanischen Südgrenze fest.

Doch was die Meldung bestätigt ist, was ich schon seit längerem sage, was aber nicht überall ankommt: Israel verhandelt diesbezüglich nicht mit der Hamas, sondern mit Ägypten + Qatar + USA (die Hamas nimmt gar nicht an den Verhandlungen teil). Es sind diese 3 Länder, die wollen, dass Israel vor der Hamas kapituliert. Es sind diese 3 Länder, die die Hamas unter Druck setzen müssten, ihre Geiseln BEDINGUNGSLOS freizulassen, dies jedoch nicht tun, sondern stattdessen Israel zu Zugeständnissen nötigen, die Hunderten von israelischen Soldaten, auch den Geiseln, und auch weiteren israelischen Zivilisten das Leben kosten werden.

Denn es ist völlig klar: Wenn Israel die Philadelphi-Achse (und den Netzarim-Korridor) nicht mehr überwacht, sind die restlichen Geiseln verloren und Hunderte unserer Soldaten haben ihr Leben vergeblich geopfert.

Nicht vergessen: Die Hamas hält seit Jahren schon 4 israelische Geiseln und wir wissen nicht, wo sie sind! Und auch: Die Hamas hat noch nie ein Abkommen eingehalten! Auch ihren grässlichen Angriff vom 7. Oktober startete sie mitten in einem ausgehandelten Waffenstillstand.

Und wenn, weil die Hamas dieses Geiselabkommen erneut nicht einhält (was zu erwarten ist, insbesondere als sie auch das erste ja nicht eingehalten hat), Israel diese Korridore erneut erobern muss, wird das das Leben weiterer Soldaten kosten.

Und dies für vielleicht 1 bis 2 Dutzend lebende oder tote Geiseln. Denn von den meisten Geiseln weiss die Hamas nicht, wo sie sind.

Ganz zu schweigen davon, was das Eingeständnis einer solchen Niederlage gegenüber der Hamas in Gaza für die anderen Dshihadisten in unserer Umgebung bedeutet!

Kurz: Eine Katastrophe!


Die IDF hat ein Video veröffentlicht, wo die 6 ermordeten Geiseln gefunden worden sind. Der Tunneleingang befand sich in einem Spielzimmer für Kinder, dessen Umgebung schwer mit Sprengsätzen vermint war.


Der ehemalige Premierminister Naftali Bennett begründet in diesem Interview auf ABC, weshalb er sich der Gründung eines palästinensischen Staates entgegenstellt. Er würde das nie zulassen, weil die Palästinenser nur ein Ziel haben, nämlich Israel zu vernichten. Ein eigener Staat wird ihnen erleichtern, dieses Ziel zu erreichen.


„Hardliner“ Itamar Ben Gvir arbeitet daran, dass alle Verhandlungen mit der Hamas abgebrochen werden. Wie die kürzliche Ermordung von 6 Geiseln zeigen, bewirken diese Gespräche einzig eine Verhärtung der Verhandlungsposition der Hamas und legitimieren deren Existenz.

Was längst fällig wäre, sind harte Massnahmen gegen sie: Ein Stopp der Hilfslieferungen (die eigentlich für die unbeteiligte Bevölkerung gedacht sind, jedoch immer in den Händen der Hamas landen, entweder direkt oder indirekt via die UNRWA). Das Einzige, was es jetzt braucht, ist massiver militärischer Druck.

Damit deckt er sich mit der Einschätzung von Naftali Bennet (s. oben), der kritisiert: Gegenwärtig arbeiten wir mit 5% unserer Kräfte gegen die Hamas, doch wenn dir diesen Krieg gewinnen wollen, müssten wir mit 200% kämpfen.

Kommentar – Natürlich stimme ich dem zu. Hätten wir von allem Anfang an mit mindestens 100% gekämpft, wäre dieser Krieg längst beendet und die Erpressungsversuche der USA (und anderer Staaten) würden wirkungslos verpuffen.

Yesha

Zu den regierungsfeindlichen Protesten der Kaplan-Forces („Abkommen um jeden Preis“): Diese Woche wurde ein Auto mit illegal in Israel eindringenden Palästinensern entdeckt, gestoppt und untersucht.

In Ihrem Fahrzeug wurde, nebst den illegalen Eindringlingen (einer davon im Kofferraum versteckt), so etwa alles gefunden was ihnen ermöglicht, sich unter die Kaplan-Forces zu mischen: Kippot, Perücken jüdisch-orthodoxer Frauen, Israelfahnen, die gelben Fahnen der Kaplan-Forces, usw.

Dass sie vorhatten, sich inmitten dieser Demonstrationen in die Luft zu sprengen, ist nicht anzunehmen, denn Sprengstoff wurde nicht gefunden. Viel eher wollten sie diese Proteste unterstützen.


In der Biniamin Region haben die israelische Polizei und Kräfte der COGAT eine jüdische Siedlung geräumt. Dabei haben sie Palästinenser eingesetzt, die die jüdischen Häuser mit „Allahu Akbar“ und „Juden stinken“ Rufen geplündert haben. Bei ihrem Abzug sind diese Palästinenser zusammen mit den COGAT-Kräften im Auto gesessen und haben die ausgeplünderten Juden unter „Allahu Akbar“ Rufen ausgelacht.

Die betroffenen Siedler und ein anwesender IDF-Reservist sind entsetzt.


In einem Kinderwagen in Tulkarm wurde ein grosser Sprengsatz entdeckt, der ferngesteuert zur Explosion hätte gebracht werden sollen. Des Weiteren wurden einige Terroristen im Gefecht erschossen, ein Sprengstofflabor vernichtet und, natürlich, diverse Waffen und Munition gefunden.


Laut Berichten aus palästinensischen Quellen:

  • Im Lager Noor Shams in Tulkarm und im Osten von Jenin kam es zu schweren Zusammenstößen zwischen den israelischen Streitkräften und Terroristen.
  • In Noor Shams sind Explosionen zu hören und viele Teile sind derzeit ohne Strom.
  • In Jenin kommt es zu Schiessereien zwischen IDF-Streitkräften und Terroristen, manchmal aus nächster Nähe.
  • Verluste bei den Terroristen, keine Verluste bei den Streitkräften.
  • Die Aktivität geht weiter.

Gaza

Das Forum der Kommandanten und Reservisten, die in Gaza im Einsatz sind, veröffentlichen ihren Plan zu Gaza. Damit lösen sie sich von der Armeeführung und publizieren ihre eigenen Pläne.

Der Kern dieses Plans beruht darauf, den Norden Gazas innerhalb zwei Woche zu entvölkern (ca. 250’000 Menschen) und ihn dann für eine Weile zu einem militärischen Sperrgebiet zu erklären. Damit wären die Terroristen in Gaza-Stadt eingekesselt, denn südlich davon steht der Netzarim-Korridor.

In diesem nördlichen Teil werden rund 5’000 Terroristen vermutet. Sie könnten sich entweder ergeben oder sich ebenfalls in Gaza-City einkesseln lassen. Jedenfalls würden in diesen nördlichen Teil keine Hilfsgüter mehr geliefert.

Es bleibt abzuwarten, ob die lokalen Streitkräfte das so implementieren werden, auch wenn die oberste Armeeführung (Yoav Gallant) sich dem entgegenstellt.

Immerhin: Der Stabschef Herzi Halevi stellt sich auch auf diese Seite, wen nauch nicht so präzise.


Dieses Video zeigt die Entführung von Yarden Bibas.

Man achte auf die „unbeteiligten“ Gazaner.


Die Leiche von Eden Yerushalmi, die nach Israel zurückgebracht wurde, wog nur noch 36 kg – ungefähr das Gewicht eines Mädchens der 5. Klasse.


Hamas-Aktivisten erschiessen gazanische Zivilisten.

Ort des Geschehens: Direkt vor dem Nasser-Krankenhaus in Khan Yunis.

Libanon

Aus Libanon wurden heute 65 Raketen auf Israels Norden abgefeuert. Getroffen wurden Wohnhäuser und es wurden mehrere Buschbrände entfacht.

International

Ein Kommentar

Wenn wir die Politik der gegenwärtigen USA gegenüber Israel betrachten, dann sollten wir stets beachten, dass sie KEIN Freund Israels sind!

Ihr Interesse an Israel ist kein freundschaftliches, partnerschaftliches, sondern es ist ganz anderes motiviert: Israel stellt für die USA einen wichtigen Vorposten gegen den dschihadistischen Terror, der in ihrem eigenen Land auch gefährlich zunimmt, dar. Seit 9/11 ist ihnen dies noch wichtiger geworden.

Im turbulenten Nahen Osten ist Israel das einzige Land, auf das sie sich diesbezüglich zu 100% verlassen können. Dazu kommt die technologische und geheimdienstliche Zusammenarbeit.

Doch die USA sehen in Israel grundsätzlich einen Vasallen, der im Nahen Osten ihre (die amerikanischen) Interessen vertritt. Den einzigen solchen Vasallen, denn ihre Militärbasen in Qatar und Iraq sind wenig stabil und gesichert und – was auch wichtig ist – werden von der lokalen Bevölkerung nicht mitgetragen. Von der Türkei ganz zu schweigen.

Das Allerletzte, was die USA wollen, ist, dass Israel erstarkt und zu 100% für seine eigenen Interessen eintreten kann!

Deshalb, und nur deshalb, unterstützen sie Israel militärisch, und manchmal auch politisch, doch stets bloss so weit, dass sie Israel noch unter Kontrolle halten können. Denn sie wollen ein Israel, das nur knapp und nur mit Hilfe amerikanischer Unterstützung überleben kann. Denn nur so bleibt Israel erpressbar.


Jetzt, nachdem mit Hersh Goldberg-Polin ein junger amerikanischer Staatsbürger von der Hamas kaltblütig erschossen worden ist, nachdem er fast ein Jahr lang gefangen gehalten worden war, wird in den USA Strafanzeige gegen diese Terroristen eingereicht. Namentlich geschieht dies gegen Yahya Sinwar, Marwan Issa (der nicht mehr lebt), Khaled Mashaal, Mohammed al-Masri, Ali Baraka und Ismail Haniyeh (der auch nicht mehr lebt).


Meta (Facebook) entscheidet, dass „From the River to the Sea“, also der Ruf zur Vernichtung des jüdischen Staates, keine Hassrede sei.


Heute tritt der UNO Sicherheitsrat zusammen, um über eine Verurteilung der Hamas wegen deren Gräueltaten von 7. Oktober zu beraten. In diesem Artikel sagt Professor Anne Bayefsky, die Direktorin des „Touro Institute on Human Rights and the Holocaust“ und Präsidentin der „Human Rights Voices“ darüber, was davon zu erwarten ist.

Seit dem 7. Oktober ist der UNSC 46 Mal zu diesem Thema zusammengetreten und hat mindestens 8 geschlossene Konsultationen dazu abgehalten. in dieser Zeit hat er 4 Resolutionen zu diesem Konflikt verfasst, doch keine davon hat die Hamas verurteilt.

In derselben Zeit hat der UNSC 8 Resolutionen angenommen, die Terrorattacken in Burkina Faso, Iran, Pakistan, und Russland verurteilen.


Der britische Lieferstopp für gewisse militärische Güter (es wird berichtet, dabei handle es sich hauptsächlich um Komponenten für Flugzeuge) hat neben dem direkten militärischen Aspekt noch einen anderen, viel wichtigeren: Er sendet ein Signal an die Hamas, dass wenn diese noch mehr zivile Gazaner opfern und Geiseln umbringen, wird Israel in naher Zukunft keine Waffen mehr geliefert erhalten. Dieser Artikel handelt von diesem Entscheid der neuen britischen Regierung.


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