12.7.2024 – Tag 280

Israel

Man sollte meinen, die jüdische Einwanderung nach Israel (Aliyah) sei wegen der Kriegssituation zurückgegangen, doch das Gegenteil ist der Fall: Alleine aus den USA sind seit dem 7. Oktober nahezu 1’800 Juden nach Israel eingewandert. Das ist eine Erhöhung um fast 80% gegenüber dem Vorjahr.


Die Aussagen des Verteidigungsministers Gallant und des Premierministers Netanjahu sind nicht deckungsgleich. So sagt Gallant zum Beispiel, Israel sei bereit, sich von Philadelphi-Korridor zurückzuziehen, doch Netanjahu bestreitet das vehement:

Das Büro des Premierministers musste schnell auf die Veröffentlichung der Agentur Reuters reagieren, wonach Israel die Möglichkeit eines Rückzugs aus der Philadelphia-Achse erörtere. Nach Angaben des Büros des Premierministers handelt es sich bei diesem Artikel um eine absolute Falschmeldung. Der Premierminister versichert, dass Israel im Philadelphi-Korridor bleiben werde.


Hier eine Zusammenfassung des gegenwärtig vorliegenden Abkommens mit der Hamas:

Der leitende Kommentator der Washington Post, David Ignatius, schreibt in einem Meinungsbeitrag: „Ein amerikanischer Beamter sagte mir gestern Abend, dass es eine Einigung über die Grundlagen eines Deals zur Freilassung von Geiseln gibt, und jetzt diskutieren sie über die Art und Weise seiner Umsetzung.“ Der Deal umfasst 3 Phasen. Dies sind die Details der ersten Phase des Deals:

  • Ein sechswöchiger Waffenstillstand, in dem die Hamas 33 israelische Geiseln freilässt, darunter alle gefangenen Frauen, Männer über 50 und alle Verwundeten. Im Gegenzug wird Israel Hunderte von Terroristen aus den Gefängnissen entlassen und die IDF wird sich aus Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte zurückziehen. Humanitäre Hilfe wird in den Gazastreifen fließen und Krankenhäuser werden wiederhergestellt.
  • Die Hamas verzichtete auf die Forderung nach einer schriftlichen Vereinbarung zur dauerhaften Beendigung des Krieges, was zu einem Durchbruch in den Gesprächen führte. Stattdessen einigten sie sich darauf, in dieser Frage den Ansatz der Vereinigten Staaten und der Vereinten Nationen zu übernehmen, der besagt, dass der Waffenstillstand der ersten Phase unbeschränkt verlängert wird, solange die Kontakte bestehen bleiben und über die nächste Phase verhandelt wird.
  • Israel und Hamas einigten sich auf eine „Übergangsregierung“ im Gazastreifen, die in der zweiten Phase eingesetzt wird. Eine solche Regierung soll dazu führen, dass weder Israel noch die Hamas den Gazastreifen kontrolliert. Eine von den Vereinigten Staaten ausgebildete und von arabischen Ländern unterstützte Sicherheitstruppe soll in den Gazastreifen eindringen und unter anderem 2’500 Menschen aus Gaza umfassen, die die Palästinensische Autonomiebehörde unterstützen und die von Israel genehmigt wurden. Laut einer offiziellen amerikanischen Quelle hat die Hamas ihre Bereitschaft zum Ausdruck gebracht, bei der Bildung der Übergangsregierung zu helfen.

In Katar wurde den Hamas-Vertretern in Doha mitgeteilt, dass Sie nicht in Katar bleiben können, wenn sie den Deal ablehnen.

In Ägypten sagten sie, sie würden dazu beitragen, Tunnel vom Gazastreifen in ihr Hoheitsgebiet zu vereiteln, nachdem Israel seine Streitkräfte aus dem Gazastreifen abgezogen habe.

Saudi-Arabien hat signalisiert, dass es bei der Umsetzung des Waffenstillstandsabkommens bereit sei, die Normalisierungsverfahren mit Israel voranzutreiben. Laut einer offiziellen amerikanischen Quelle ist Riad daran interessiert, im Rahmen eines solchen Abkommens mit Israel einen Weg zur Gründung eines palästinensischen Staates zu finden.

Kommentar und Fragen dazu:

  • Bislang hat die Hamas stets gesagt, sie werde keine fremden Truppen in Gaza akzeptieren. Von diesem Punkt scheint sie jetzt etwas abgerückt zu sein. Doch zurzeit hat sich noch niemand dafür bereit erklärt und die Gazaner, die so etwas wagten, sind von der Hamas stets gefangen genommen, gefoltert oder getötet worden.
  • Israel hat stets darauf bestanden, dass es freigelassene Terroristen nach Gaza (oder weiter weg) deportieren werde. Dieser Punkt wird hier nicht erwähnt.
  • Wer bestimmt, welche Terroristen Israel freilassen muss? Hat Israel dazu ein Vetorecht?
  • Wie viele der von der Hamas freizulassenden Geiseln sind noch am Leben? Dazu auch: Wenn es stimmt, dass viele der weiblichen (auch der männlichen, wird berichtet) Geiseln in Gaza gefoltert und vergewaltigt wurden, werden ihre Aussagen die Hamas schwer belasten. Wird die Hamas so etwas wirklich zulassen?
  • Bisher hat Ägypten bei der Kontrolle ihrer Grenze zu Gaza kläglich versagt. Wieso sollte das ab jetzt besser funktionieren?
  • Wer bestimmt, welche Gefangenen Israel freilassen muss?

Da gilt es also noch ein paar Dinge zu klären…


Gestern Mittag: Erneute Grüsse aus Gaza.


Die Knesset bereitet sich darauf vor, das Urteil des Obersten Gerichts, das eine kostenlose Verteidigung der Terroristen vom 7. Oktober fordert, mit einem speziellen Gesetz umzustossen.

Gaza

Im Gazastreifen wurde der stellvertretende Kommandeur des Shajaya-Bataillons der Hamas, Iman Shuidh, eliminiert.

Iman diente als leitender Angestellter im Operationshauptquartier der Hamas und war an der Leitung des Massakers vom 7. Oktober beteiligt. Während des Krieges beteiligte er sich auch an den Kämpfen im Shajaia-Bataillon und leitete viele Terroranschläge gegen unsere Streitkräfte.

Zusammen mit ihm wurde Abada Abu Hin, ein erfahrener Terrorist des Regiments, der massgeblich an den Kämpfen beteiligt war, eliminiert.

Libanon

Was die Hisbollah betrifft, dürfte die Situation an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon in den kommenden Wochen unverändert bleiben, bis die Ergebnisse der indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas klar werden.

„Wir warten auf die Ergebnisse der Verhandlungen“, erklärte Nasrallah. Wir werden allem zustimmen, womit die Hamas einverstanden ist

Iran

Mit dem iranischen Regime verbundene Medienkanäle berichteten gestern Abend über eine Luftübung der Verteidigungsanlagen in der Nähe der Stadt Kashan, um einen Angriff auf die Atomanlagen in Natanz abzuwehren.

Diese Anlagen sind darauf ausgelegt, Tiefflugdrohnen und UAVs verschiedener Typen zu bekämpfen.

International

Ein Artikel in „The Lancet“, der wohl meistgelesenen medizinischen Zeitschrift der Welt, phantasiert von nahezu 200’000 gazanischen Toten aufgrund des Krieges und wird jetzt überall zitiert.


Die USA liefern nur einen Teil der Waffen, die für Israel bewilligt sind. Insbesondere die schweren Bomben, die für die Zerstörung der tief unter dem Boden verlaufenden Tunnels benötigt werden, liefern sie nicht.


Rund die Hälfte (44%, resp. 67%) der Juden in New York, wo sich die grössten jüdischen Gemeinden ausserhalb Israels befinden, fühlen sich in ihrer Stadt bedroht.

Eine Umfrage in 13 europäischen Ländern zeigt, dass 96% der Juden Antisemitismus erleben.


Wie nicht anders zu erwarten, verurteilen die G7-Länder die israelische Legalisierung einiger Gemeinden in Yesha. Das widerspreche „internationalen Recht“, behaupten sie, ohne jedoch auf den Artikel zu verweisen, der judenreine arabische Gemeinden in Jehuda und Shomron als rechtskonform, jüdische hingegen als illegal festlegt.


Auf Facebook gibt es hier die aktuelle Berichterstattung und Diskussionen zu diesem Tag.

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