30.10.2023 – Tag 23

Auf Facebook gibt es hier die aktuelle Berichterstattung und Diskussionen zu diesem Tag.

Israel

In letzter Zeit häufen sich Berichte israelischer Oppositionspolitiker, welche aus dem jetzigen Krieg politischen Profit schlagen wollen. Schuld sei dieser, oder jener, und etliche wollen schon vor langem alles besser gewusst und vor genau diesem Angriff gewarnt haben.

Dieser hier ist besonders krass: Die Hamas hat vor 2 bis 3 Jahren begonnen, die Operation vom 7. Oktober zu planen, doch Avigdor Liberman will schon vor 7 Jahren davon gewusst haben.


Die Hamas schiesst auf Jerusalem (und Bethlehem).

An meinem Wohnort (10 km NW von Jerusalem) waren die Explosionen, zumeist vom Iron Dome, der solche Raketen abgeschossen hat, deutlich zu hören, doch Alarme oder Einschläge gab es hier nicht.


Innenpolitik während des Krieges: Im Zug der regierungsfeindlichen Proteste hatte sich Ben Gvir mit dem Obersten Gericht auf die Formulierung eines neuen Gesetzes geeinigt, das es unseren Sicherheitskräften erlaubt hätte, mit scharfer Munition gegen Demonstranten vorzugehen, die trotz Aufforderung wichtige Zufahrtswege für unser Militär oder Sanitätsfahrzeuge blockieren.

Die Opposition, Benny Gantz, war dagegen, hat beim Obersten Gericht protestiert, daraufhin hat dieses seine Zustimmung zurückgezogen: Über den Gesetzentwurf darf nicht abgestimmt werden.

Merke: Wer das OG auf seiner Seite weiss, braucht gar nicht in der Regierung zu sitzen, um seine Politik durchzusetzen.


Netanjahu hat sich in einer Rede an unser Volk gewandt. Das muss man ihm lassen: ein guter Redner ist er, war er schon immer. Es ist klar, dass er nicht im Detail veröffentlicht, was in unserem Sicherheitskabinett diskutiert und geplant wird.


[18:26] Ein erster Erfolg: Heute Abend wurde die Soldatin Oberst Uri Magidish während einer Bodenoperation freigelassen, nachdem sie am 7. Okt. von der Terrororganisation Hamas entführt worden war. Die Soldatin wurde medizinisch untersucht, ihr Zustand ist gut und sie traf sich mit ihrer Familie.

[18:50] Zusätzliche Details zur Freilassung von Magidish: Dies ist eine Operation, die mehrere Tage im Voraus geplant war. Magidish war das Ziel der Rettung. Sie wurde von Hamas-Mitgliedern festgehalten und man kann davon ausgehen, dass die Operation zu ihrer Freilassung nicht ohne Widerstand verlief. Das Sicherheitssystem hat entschieden, die Art und Weise und die Methode, mit der es ihnen gelang, Magidish zu befreien, geheim zu halten.

Yesha

Ob Gaza sind Berichte über die ehemalige Westbank etwas in den Hintergrund getreten. Dort ist es vorallem Jenin, ein altbekanntes Nest von Terroristen und kriminellen Banden, wo es heftig brodelt.

Seit 01:40 sind dort IDF-Truppen im Einsatz. Zwischen den Einsatzkräften und den Terroristen kommt es zu heftigen Schusswechseln und es wird auf unsere Einsatzkräfte gefeuert. Es wurde berichtet, dass ein Terrorist durch Schüsse der Streitkräfte getötet wurde.

Um 02:30 ist auch die Luftwaffe aktiv geworden. Um 06:40: finden noch immer umfangreiche Aktivitäten der IDF in Jenin statt. Zwei weitere Terroristen wurden eliminiert, Häuser brennen.

Gaza

[07:40] IDF-Sprecher: „Die IDF-Truppen weiten ihre Bodenoperationen im Gazastreifen weiter aus; in der Nacht haben die Streitkräfte Hamas-Terroristen eliminiert und terroristische Infrastruktur und Militäranlagen zerstört“

Bei Zusammenstößen mit Terroristen im Gazastreifen eliminierten IDF-Kämpfer Dutzende Terroristen, die sich in Gebäuden verbarrikadiert und versucht hatten, die Streitkräfte anzugreifen. Bei einem der Vorfälle griff eine von der IDF vor Ort gesteuerte Drohne ein Gebäude mit über 20 Terroristen der Hamas an.


In der Nacht zuvor identifizierten IDF-Kämpfer im Gazastreifen bewaffnete Terroristen und eine Panzerabwehrrakete, die im Bereich der „Azhar“-Universität im Gazastreifen abgefeuert werden sollte. Sie dirigierten einen Kampfjet, der dort eingriff.

Darüber hinaus wurden am vergangenen Tag etwa 600 Ziele angegriffen, darunter Waffenlager, Verstecke und Versammlungen von Hamas-Aktivisten sowie Panzerabwehrstellungen.

Hier und hier sind Videos dieser Angriffe.


Eine Reihe von Gaza-Kanälen berichtet hysterisch über den Einmarsch von IDF-Panzern in die Saladin-Straße in Gaza (das war die jüdische Siedlung Netzer vor der Evakuierung von 2005). Das ist ein Gebiet tief im Gazastreifen und dies ist das erste Mal, dass es Gazanern gelingt, darüber in der Welt zu berichten. Unsere Streitkräfte sind viel tiefer in Gaza drin, als manche denken.


[12:44] Gaza erlebt in diesen Momenten unaufhörlichen Bombenbeschuss. Das Gesundheitsministerium der Hamas von Gaza berichtet von über 8’306 Toten und 21’048 Verletzten seit Beginn des Krieges.

(Das wären rund 4x mehr als auf unserer Seite, wenn man diesen Zahlen Glauben schenkt. Was man nicht unbedingt tun sollte).


Pallywood: Der Bericht hier, mit den Videos, ist eher belustigend, doch sehr viele fallen auf solche Produktionen herein.


[21:30] Mehrere Gaza-Kanäle berichten von einem IDF-Panzerkonvoi, der sich nun von Gaza-Stadt in Richtung Westen bewegt. Die Bewohner des Gazastreifens behaupten, dies sei ein Versuch der IDF, Gaza-Stadt vom Rest des Streifens abzutrennen.

Syrien

Auch aus Syrien wurden wir beschossen und wir schlagen zurück.

Im syrischen Grenzbereich gilt eigentlich eine waffenfreie Zone, die von UNO-Truppen bewacht werden sollte. Diese Truppen sind jedoch bereits vor Jahren, im Zug der Eskalation des Bürgerkriegs in Syrien, abgezogen.

International

Das Simon Wiesenthal Zentrum schlägt vor, dass Deutschland und Österreich unseren Geiseln in Gaza eine Staatsbürgerschaft anbieten, wodurch diese zu ausländischen Doppelbürgern würden und im Zug einer Freilassung von ausländischen Bürgern eventuell profitieren könnten.


Aus der ganzen Welt häufen sich Meldungen über judenfeindliche Angriffe. Hier einige Beispiele:


Mir scheint, in Deutschland seien viele sich der Dimension der Attacken vom 7. Oktober nicht so ganz bewusst. Deshalb will ich hier mal vorrechnen.

Im Verhältnis zur Einwohnerzahl Deutschlands ist das für Israel als:

  • hätten (als Beispiel) 30’000 Luxemburger, davon 10’000 Zivilisten, Deutschland überfallen und in über 50 deutschen Städten und Dörfern nahe der Grenzregion ein Massaker angerichtet,
  • wären in Deutschland in einer einzigen konzentrierten Aktion innert eines halben Tages 14’000 Deutsche von diesen Luxemburgern auf brutalste Art vergewaltigt, lebendigen Leibes verbrannt und abgeschlachtet worden,
  • wären dabei über 2’200 Deutsche als Geiseln nach Luxemburg entführt worden,
  • würden seither von Luxemburg aus täglich 1’000de von Raketen auf deutsche Städte und Dörfer (auch auf Berlin und Hamburg) abgefeuert,
  • würden danach überall auf der Welt Deutsche persönlich attackiert und deutsche Wohnungen und Geschäfte mit Hasssymbolen gekennzeichnet,
  • und fänden jetzt weltweit riesige Demonstrationen zur Unterstützung Luxemburgs statt.

So viel, um es jenen zum Nachdenken zu geben, die uns jetzt zu einer „angemessener Reaktion“ auffordern. Wie soll sie sein, diese „angemessene Reaktion“?