30.4.2024 – Tag 207

Auf Facebook gibt es hier die aktuelle Berichterstattung und Diskussionen zu diesem Tag.

Israel

Während der Verhandlungen über ein Geiselabkommen habe Premierminister Netanyahu die Rafah-Operation zweimal verschoben, wird berichtet.

Angesichts des wachsenden internationalen Drucks gegen israelische Aktionen im südlichen Gazastreifen und der Bemühungen von Vermittlern, ein neues Abkommen zur Freilassung der Geiseln zu erreichen, setzte Netanyahu die Operation in Rafah vorübergehend aus. Es wurde bekannt, dass bereits zwei Termine für den Beginn der Operation festgelegt waren, doch Netanyahu lehnte sie beide ab.

Sollten die Versuche, eine baldige Einigung zu erzielen, erfolglos bleiben, wird allseitig mit dem Beginn einer Operation in Rafah in naher Zukunft gerechnet. Angesichts der Entscheidung Netanjahus, die Operation zu verschieben, betonte die Armee in den letzten Tagen, dass ihre Pläne zum Einmarsch in Rafah genehmigt wurden und die Armee dafür bereit sei. Die Angelegenheit liegt also vollständig in den Händen von Netanyahu und der politischen Ebene.

Netanyahus Büro hatte Berichte über eine Verschiebung der Operation in Rafah stets kategorisch dementiert. Netanyahus Berater Yonatan Urich sagte, es handle sich dabei um falsche Informationen. Doch es stellt sich nun heraus, dass die Operation tatsächlich bereits zweimal verschoben worden ist.

Anfang des Monats versprach Netanyahu in einer öffentlichen Erklärung, dass „ein Termin für den Angriff auf Rafah festgelegt“ sei. Es scheint, als ob dieser Termin von Tag zu Tag flexibler wird.

Die Leserkommentare unter dieser Meldung sind vernichtend. Netanjahu spielt mit dem Feuer. Solches kann ihn seinen Sitz kosten!


Hier ist ein kurzes Interview zur Situation bezüglich dieser Verhandlungen mit dem gut vernetzten israelischen Journalisten Amit Segal.


Heute überschlagen sich die Meldungen zum Stand dieser Verhandlungen.

Erst wurde berichtet, Israel werde noch heute eine hochrangige Delegation nach Kairo zu Vermittlungsgesprächen senden, doch bereits kurz später wurde berichtet, diese Reise sei vorerst gestoppt.

Dann wurde berichtet, heute Abend, um 18:30 werde eine Sitzung des Sicherheitskabinetts zu diesem Thema stattfinden, doch diese Sitzung wurde kurz darauf wieder abgesagt.

Die letzte Meldung dazu ist, Israel warte noch immer auf die Antwort der Hamas. Diese spielt jedoch auf Zeit und spricht von einer Antwort „in 24 oder 48 Stunden“…


Angesichts der Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Entführungsdeal und der Tatsache, dass die israelische Regierung auf eine Antwort der Hamas wartet, künden die Familien der Entführten heute im Namen des Tikva-Forums eine Sondererklärung an die Medien an. Dies verbunden mit der Forderung an die Regierung, die Angriffe in Gaza (insbesondere Rafah) zu verstärken und einer Ankündigung ihrer nächsten Schritte.

Es ist die Rede von einem Hungerstreik, bis die Operation in Rafah beginnt.


Netanjahu an einer Konferenz mit einer Delegation von Angehörigen von Geiseln: Wir werden in Rafah eindringen, ob mit oder ohne Abkommen!“


Später sagt Netanjahu in einer öffentlichen Ansprache:

„Wir betreten Rafah, weil wir keine andere Wahl haben. Wir werden die dortigen Hamas-Bataillone vernichten, wir werden alle Kriegsziele erreichen, einschliesslich der Freilassung aller unserer Geiseln.“

„Viele Kräfte versuchen, uns daran zu hindern. Kürzlich kam ein weiterer Akteur hinzu – der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag. Dieses Gericht ist nicht für Israel zuständig. Die Möglichkeit, dass er wegen Kriegsverbrechen Haftbefehle gegen IDF-Kommandeure und Landesführer erlassen wird, ist aus historischer Sicht absurd.“

„Es wäre das erste Mal, dass einem demokratischen Staat, der nach allen Regeln des Völkerrechts um seine Existenz kämpft, Kriegsverbrechen vorgeworfen werden. Wenn das tatsächlich geschieht, wird es ein unauslöschlicher Schandfleck für die gesamte Menschheit sein. Es wird ein beispielloses antisemitisches Verbrechen sein, das das Feuer des Antisemitismus, das bereits zur Genüge in der Welt wütet, noch weiter anheizen wird.“

„Ich möchte betonen: Keine Entscheidung, auch nicht in Den Haag, wird unsere Entschlossenheit beeinträchtigen, alle Kriegsziele zu erreichen.“


Terroranschlag in der Altstadt von Jerusalen. Es gibt zwei Verletzte, einer davon ein Grenzpolizist.


Der Attentäter war ein Tourist aus der Türkei, Hasan Saklanan (im Bild). Er wurde bei seinem Anschlag getötet.

Hasan Saklanan, der diesen Messerangriff verübt hat, war über den Allenby-Kontrollpunkt aus Jordanien nach Israel eingereist.

Als die Beziehungen zur Türkei zufriedenstellend waren (das ist inzwischen lange her), konnte man verstehen, dass Bürger dieses Landes relativ einfach ein israelisches Visum erhalten konnten. Noch im Jahr 2018 reisten bis zu 36’000 türkische Staatsbürger nach Israel ein. Doch zunehmend mehr dieser „Touristen“ reisten zum Freitagsgebet nach Jerusalem nicht um zu beten, sondern um an Demonstrationen, Protesten und Unruhen teilzunehmen.

Im letzten Jahrzehnt hat die Türkei mehrere Kulturzentren im ehemaligen Ostjerusalem geschaffen und unter diesem Deckmantel haben Prediger und Aktivisten türkisch-islamistischer Bewegungen und Stiftungen in Israel Fuss gefasst. Jetzt kommen nicht nur Touristen, Pilger und Prediger, sondern auch Terroristen.

Die Tochter des türkischen Präsidenten Erdogan sprach heute über diesen Attentäter: „Gott segne dich, mein Held!“

Das Visum-Prozedere für Türken wird überarbeitet werden müssen!


Zeitgleich mit dem Anschlag in Jerusalem kam es zu einem weiteren Vorfall, einer versuchten Rammattacke in Bartaea in Samaria: Ein palästinensisches Fahrzeug versuchte, MGB-Kämpfer zu überfahren.

Es gab keine Verletzten. Die Kämpfer reagierten mit Schüssen auf das Fahrzeug. Der Terrorist flüchtete zu Fuss. Nach ihm wird jetzt gefahndet.


Ca 20:30 – Erstveröffentlichung: Die Ägypter übermittelten Israel negative Kommentare der Hamas zum ihrem letzten Vorschlag, den sie zur Freilassung der Geiseln unterbreitet hatte.

Dies wurde von zwei Nachrichtenquellen berichtet, die in die Einzelheiten eingeweiht sind. Diesen Quellen zufolge gab es negative Kommentare, weil es keine Garantien dafür gibt, dass der Krieg nach dem Abkommen enden würde.

Das sind vorläufige Kommentare und keine endgültige Antwort. Auf der Grundlage der endgültigen Antwort, die von der Hamas an die Ägypter übergeben wird, wird Israel eine Delegation nach Kairo entsenden.

Israel betont, dass negative Kommentare nicht bedeuten, dass es keine Einigung geben wird, sondern dass die Reaktion der Hamas für die politische Ebene schwierig sein wird.


KAN 11 (ein israelischer TV-Sender) berichtet über die Einzelheiten zu den Verhandlungen zwischen der Hamas und den Vermittlern. Ägyptischen Unterhändlern zufolge erschweren mehrere Forderungen der Hamas die Annäherung an eine Einigung erheblich:

  • Die Hamas fordert internationale Garantien zur Beendigung des Krieges, zunächst „für eine lange Zeit“, später dann vollständig, nach Abschluss des Abkommens
  • Die Hamas beabsichtigt, einige der Geiseln, deren Freilassung erwartet wird, bis zum Ende des Abkommens festzuhalten
  • Entgegen der Forderung Israels, 33 Geiseln „aus humanitären Gründen“ freizulassen (Frauen, Kinder, Verwundete, Geisteskranke), stimmt die Hamas der Freilassung von nur 18 Gefangenen zu.

Bisher sieht es eher so aus, als würde Sinwars Antwort auf den Deal „Nein“ lauten. Die offizielle Antwort soll morgen Abend kommen.

Yesha

Israelische Truppen griffen heute Abend an und verhafteten 7 gesuchte Personen in ganz Judäa und Samaria.

  • Im Dorf Elkhader der Etzion-Brigade nahmen die Einsatzkräfte einen gesuchten Mann fest und beschlagnahmten ein Gewehr
  • In Rahima wurde ein gesuchter Anstifter von Terrorismus festgenommen
  • Ezaria wurde ein weiterer Terrorist gefasst, der Molotowcocktails auf die Einsatzkräfte warf
  • Im Dorf Anbata nahmen die Einsatzkräfte zwei gesuchte Personen fest
  • In Silwad und Bir Naballah wurden zwei weitere gesuchte Personen festgenommen
  • Bei der Tätigkeit der Streitkräfte in der Stadt Nablus wurde militärische Ausrüstung beschlagnahmt

Es gab keine Verluste bei unseren Kräften.


Ein Video der Al-Aqsa-Märtyrerbataillone (Fatah):

„Das Bataillon „Rache und Befreiungsjugend“ in Tulkarm übernimmt die Verantwortung für einen Schiessangriff am Kontrollpunkt Nitsani Oz um 01:00 Uhr.“


In dem Video sind drei Terroristen zu sehen, die auf am Kontrollpunkt stationierte IDF-Truppen schießen.

Es gab keine Verluste bei unseren Streitkräften.


Die Palästinensische Nachrichtenagentur berichtet, dass sich Fatah und Hamas bei einem kürzlichen Treffen in China auf die Notwendigkeit geeinigt hätten, die Spaltung innerhalb der PLO zu beenden und die verfeindeten Fraktionen zu vereinen.

(Es ist dies nicht das erste Mal, dass sie solches verlauten lassen. Bislang ist es stets bei diesen Worten geblieben)


Die Botschafter Deutschlands und Portugals wollten die Universität Bir Zeit besuchen, eine Universität, die als Nest für pro-palästinensische Aktivisten bekannt ist.

Doch nach wütenden Attacken, unter anderem mit Steinwürfen, mussten sie das Universitätsgelände fluchtartig verlassen.


Wir können davon ausgehen, dass das die finanzielle Unterstützung für diese Insititute der P.A. nicht beeinträchtigen wird.


Heute früh identifizierte die IDF-Überwachung eine Reihe von Verdächtigen an der ägyptischen Grenze im Gebiet Harif Harif (Sinai). Truppen des Cheetah-Bataillons, die in der Gegend Einsätze durchführten, eröffneten das Feuer und es wurden Verletzungen festgestellt.

Dabei wurde festgestellt, dass es sich um einen Versuch gehandelt hat, Drogen ins Land zu schmuggeln. Die Schmuggler waren dabei gewesen, hierfür die Grenzanlage zu beschädigten.

Gaza

Das US-Militär hat eine Dokumentation zum Bau des temporären Piers vor der Küste des Gazastreifens veröffentlicht.


Eine Untersuchung der Times wirft Licht auf Ebrahim Al-Arjanis Firma „Ya Hala“ und auf den Gewinn, den diese Firma auf Kosten der Bewohner Gazas erzielt, die vor der Gewalt im Gazastreifen fliehen wollen.

Dem Bericht zufolge generierte das Unternehmen Al-Arjani allein im März dieses Jahres 88 Millionen US-Dollar durch die „Koordinierung“ der Ausreise von 20’000 Gazanern aus dem Gazastreifen. Dieser „Dienst“ ist seit mindestens fünf bis sechs Monaten verfügbar.

Schätzungen zufolge haben seit Beginn des Konflikts etwa 85’000 Menschen Gaza verlassen und dafür etwa 5’000 US-Dollar pro Person bezahlt. (85’000 * 5’000 USD = 425’000’000 USD).

Ebrahim Al-Arjani verfügt über einen erheblichen Einfluss im Nordsinai. Er gehört zum Stamm der Tarabin und besitzt auch die Firma „Ibna Sina’a“, die Waren aus Gaza importiert und exportiert.

Al-Arjani unterhält enge Beziehungen zum ägyptischen Präsidenten Al-Sisi. Er spielte eine entscheidende Rolle bei der Organisation der Beduinen im Nord-Sinai zu einer paramilitärischen Truppe, unterstützte die ägyptische Armee im Kampf gegen terroristische Gruppen wie die ISIS und ist als Geschäftspartner des Sohnes des ägyptischen Präsidenten bekannt.

Libanon

In der Nacht griffen Kampfflugzeuge der IDF mehrere terroristische Infrastrukturen Hizbollah in den Gebieten Kfar Kila und al-Khyam im Südlibanon an.

Ebenfalls in der Nacht wurden im Dobb-Gebiets zwei Panzerabwehrraketen entdeckt, die in offenem Gelände einschlugen. Es gab keine Verluste und es entstand kein Schaden. Die IDF griff die Quellen der Schiesserei an.

Iran

Eine Reporterin von Iran International, Furia Zaraati, berichtete heute (Montag), dass Israel in Iran einen hohen Offizier der Revolutionsgarden getötet habe, der an einem versuchten Angriff auf Juden in Deutschland beteiligt gewesen sei.

Dem Bericht zufolge wurde das Attentat durch das „Abfeuern mehrerer Kugeln“ verübt. Iran International machte vorerst keine weiteren Angaben zum Attentat oder dem Ort, an dem sich der Vorfall ereignete.

In sozialen Medien wurde später berichtet, dass Israel einen Offizier der Revolutionsgarden getötet habe, der Angriffe auf jüdische Zentren in Deutschland verüben wollte. Unbestätigten Berichten zufolge handelt es sich um Ramin Yachtaversat (im Bild).

Jemen

Die Houthis haben ein griechisches Handelsschiff und zwei amerikanische Kriegsschiffe angegriffen, doch ihre Drohnen konnten abgefangen werden.

Später wird auch von einem Angriff auf ein portugiesisches Containerschiff berichtet.

International

Mäuseplage auf Camps der anti-israelischen Demonstranten im Gelände amerikanischer Universitäten.


Diese beschweren sich: „Die Juden haben einen Trick gefunden, um uns zu zerstreuen – wo immer wir sind, stellen sie heimlich Säcke voller Nagetiere auf.“


Die Pro-Hamas Demonstranten der Universität von Columbia (USA) kommen unter Druck: Bis 02:00 müssen sie ihre Zeltlager auf dem Gelände geräumt haben, andernfalls sie von der Universität suspendiert würden.

Solches könnte schwerwiegende Folgen für ausländische Studenten haben, die sich aufgrund eines Studentenvisas in den USA aufhalten.


Offenbar liegt ein Gerichtsurteil vor: Der Internationale Gerichtshof sei nicht befugt, Massnahmen gegen Nicaragua wegen deren Behauptung, Deutschland habe Israel bei der Begehung von Völkermord im Gazastreifen unterstützt, zu verhängen.


Qatar habe seine Versprechen während den Verhandlungen nicht eingehalten. Weder hat es die Hamas-Führung ausgewiesen, noch hat es Bankkonten der Hamas gesperrt. Beides habe Qatar an den Verhandlungen zugesichert.


Der UN-Generalsekretär Guterres fordert Israel und Hamas auf, schnell eine Einigung zu erzielen.

„Während die Verhandlungen wieder fortgesetzt werden, fordere ich die israelische Regierung und die Hamas-Führung auf, eine Einigung zu erzielen. Für die Menschen in Gaza. Zum Wohle der Geiseln und ihrer Familien. Im Interesse der Region und der ganzen Welt.“

Der UN-Generalsekretär hätte sich auch anders ausdrücken können:

„Die Hamas ist eine Terrororganisation, die unschuldige Menschen entführt hat, Frauen und Männer, Babys und alte Menschen. Ich rufe die Hamas auf, die Geiseln sofort freizulassen und zu kapitulieren. Ich rufe zusammen mit der gesamten aufgeklärten Öffentlichkeit die Hamas auf, ihre Waffen niederzulegen, den Krieg zu beenden und die Geiseln freizulassen.“

Die Menschen, die 1945, nach dem WKII, die UNO gegründet haben, haben genau solches im Auge gehabt: Konflikte zu verhindern, Terrorismus zu verurteilen, unschuldige Opfer zu unterstützen. Doch das ist inzwischen lange her und steht nur noch auf wertlosem Papier…


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